Erstaunlich! Fast in jedem Monat erreicht uns eine weitere Aufnahme der Goldberg-Variationen von J.S. Bach. Dieses Werk, jahrelang von den Plattenfirmen unbeachtet, scheint nun für jeden Pianisten herhalten zu müssen. Überflüssig und uninteressant erscheint uns hinsichtlich der vielen überragenden Aufnahmen diese bieder-trockene Einspielung von Jeremy Denk.
Statt eines Booklets gibt es eine DVD, die man nach dem Abhören der CD gar nicht erst einlegen will. Denk ist ein souveräner Techniker und er spielt die Variationen ohne Probleme. Sein Anschlag ist sicher, das Spiel geradlinig. Doch für die Goldberg-Variationen, die ja von diesem Variationscharakter leben, ist Denks Interpretation einfach zu geradlinig und vorhersehbar. Da gibt es keine Überraschungsmomente, kein Innehalten, kein tänzerisches Augenzwinkern; und von Transzendenz oder gar meditativer Schönheit brauchen wir wirklich nicht zu sprechen. Auch in Sachen Klang vermag der Pianist nicht zu überzeugen, denn trotz seines Steinway-Flügels bleibt sein Spiel ohne Relief, ohne Tiefe und Schwung. Eine CD, die man mit gutem Gewissen unter ‘ferner liefen’ einreihen kann.
Jeremy Denk’s playing lacks depth, spontaneity, Bach’s music does’nt dance and is bare of any flexibility.