Zunächst sei der Name des Orchesters erklärt. Das ‘Antwerp Symphony Orchestra’ ist ein Orchester, das sich von 1955 bis 1983 ‘De Philharmonie’ nannte, danach von 1983 bis 1985 ‘De Philharmonie van Vlaanderen’, dann stolze 17 Jahre lang ‘Koninklijk Filharmonisch Orkest van Vlaanderen’ und von 2001 bis März 2017 ‘Koninklijke Filharmonie van Vlaanderen’. Seit April 2017 tritt es unter dem englischen Namen ‘Antwerp Symphony Orchestra’ auf. Philippe Herreweghe ist der Erste Gastdirigent.
Es erstaunt, dass gerade dieser Dirigent die Schubert-Symphonien, vor allem die frühen, mit einem relativ groß besetzten Orchester aufführt, das mit den kleineren Orchestern anderer Aufnahmen nicht mithalten kann, wenn es um Transparenz, feine Artikulierung und plastischen Orchesterklang geht.
Auffallend sind die schnellen Tempi von Herreweghe und seine insgesamt spannungsvolle Gestaltung, die aber nirgendwo das Raffinement und die federnde Eleganz erreicht, die andere Dirigenten, u.a. Claudio Abbado, beispielhaft vordemonstrierten. Was man in der Fünften an Charme erzielen und wie man gleichzeitig den leicht melancholischen Ton des langsamen Satzes perfekt treffen kann, hat wohl keiner so beglückend und rhetorisch geschafft wie Lorin Maazel mit ebenfalls einem großen Orchester, den Berliner Philharmonikern.
Unter dem Strich gibt es eigentlich nichts, was mich dazu bringen könnte, diese CD zu empfehlen.