Daniel Barenboims Aufnahme der 1. Symphonie von Edward Elgar ist ebenso wie die bereits erschienene 2. Symphonie ein reines Vergnügen, vorausgesetzt, man lässt sich auf Elgars Musiksprache ein. Und die ist nicht immer einfach zu ertragen. Barenboim scheint aber das richtige Gespür für diese Symphonien zu haben. Natürlich lässt er die bestens aufgelegte Staatskapelle Berlin kraftvoll aufspielen, geht dabei aber trotzdem geschickt einem übertriebenen Pathos aus dem Weg. Barenboim bringt die Musik so zum Atmen, dass sie einen sehr fließenden und natürlichen Charakter bekommt. Davon profitiert die Expressivität, die sehr glaubwürdig wird.
Das aufgelichtete Klangbild trägt enorm viel zum Hörvergnügen bei, so dass man nicht nur die Musik selbst in vollen Zügen genießen kann, sondern man parallel dazu immer wieder sehr klar ausgearbeitete Linien wahrnehmen kann.