Crossover-Projekte gibt es immer wieder, geglückte und missratene. Künstlerisch wirklich anspruchsvoll haben sich meistens nur Jazzmusiker mit Klassik auseinandergesetzt. Ich denke in erster Linie an den Amerikaner Uri Caine. Für diese Purcell-Crossover-CD, denn das ist es, und man muss jeden Puristen davor warnen, steht jedoch eine Barockmusikerin am Ursprung, die Österreicherin Erika Pluhar. Sie nimmt Purcell als Ausgangspunkt nicht nur für Jazz-Paraphrasen, sondern mischt gleich auch Country, lateinamerikanische Musik, Klezmer und anderes mehr dazu. So multikulti hat Purcell nie zuvor geklungen. Die eingeladenen Solisten machen sich ein Vergnügen daraus, mitzumischen bei diesem frechen, üppig-barocken Happening, das bei aller Lust an der Gattungsexplosion keine Unterhaltungs-CD ist. Dazu ist die Rezeptur zu anspruchsvoll, das Resultat zu sinnlich.
In crossover projects with classical music, jazz musicians generally are most successful. This Purcell crossover CD, however, is inspired by a baroque musician, Erika Pluhar, who takes Purcell as a starting point for paraphrases not only styled like jazz, but she mixes him also to country music, Latin American music, Klezmer and some more. The result is a bold baroque happening, musically demanding and at the end very sensual.