Das Beiheft dieses Albums wird von den extravaganten Bildern alter Bäume des Fotografen Stuart Rome geprägt, die als Einheit mit der Musik zu betrachten sind. Mit bildgebenden Titeln wie Hölzern, Laubabwerfend und Sprechender Baum regt Andy Akiho die Fantasie an.
Nochmals andere Aspekte bringt Speaking Tree, da ein größeres Ensemble Streicher und Bläser zusammenfügt und so größere Volumen bis hin zu fast sinfonischen Eindrücken ermöglicht. Die getrieben voran hüpfende Grundgestik ist der Musik eigen.
Insgesamt scheint er einen rhythmisch aufgeheizten, treibenden Komponierstil zu bevorzugen, vielleicht, weil er auch Schlagzeuger ist. In den Sätzen zwei und vier von Lightneous geht es eher ruhig und im vierten teilweise im Quartett flächig zu. Aber insgesamt ist die Musik meist getrieben, unruhig und in Bewegung. Dabei setzt Akiho die Instrumente auch ungewöhnlich, teilweise perkussiv und geräuschhaft ein, was insbesondere im ersten Satz von Lightneous der Marimba neue Farben entlockt. Damit nimmt er nicht nur für die Streicher als Holz, sondern auch für das Schlaginstrument Bezug auf den Titel, weil er die Schlegel so einsetzt, dass hölzern klingende Töne entstehen. Im fünften Satz vermitteln die Streicher den Eindruck gestoßener Blechbläserakkorde.
Bei Decidous für Violine und Stahlpfanne wird dem zu erwartenden Karabikflair dadurch der Zahn gezogen, dass die intensive rhythmische und treibende Entwicklung die erwartete Entspanntheit unterläuft. Im regen Dialog zwischen Geige und Stahlpfanne, der sich im Laufe des Stücks aufeinander zubewegt, wird eine Geschichte vorgetragen, die zwar auch immer wieder repetitive Phasen kennt, in Anbetracht der begrenzten Möglichkeiten der Stahltrommel aber dank der abwechslungsreichen Aufgaben für die Geige ein weites Panorama ermöglicht. Wie eine Pflanze Früchte abwirft, aus denen Neues heranwächst, kristallisiert die Musik aus Sprengseln neues tönendes Leben.
Die Streicher tragen vor allem die Entfaltung der Musik. Diese kommt auch den Bläsern zu, bietet ihnen aber auch weitreichende harmonische Unterfütterung. Das Schlagzeug setzt mit seinen Einwürfen vielerorts farbliche Akzente.
Jedes Stück für sich, insbesondere die beiden einsätzigen Werke Decidious und Speaking Tree gefallen mit ihrer vielgestaltigen und lebendigen Struktur. Aufs Ganze gesehen, also nach einer Stunde dieser Musik, drängt sich jedoch der Eindruck einer gewissen Eintönigkeit durch die rhythmische Bevorzugung auf.
Bestechend agieren die Interpreten, die sich mit Verve und Geschick ihren Aufgaben in den Werken widmen und so lebendige und intensive Hörerlebnisse verschaffen. Das Dover Quartett spielt als zusammengeschweißte Einheit bei Lightneous mit frappanter Rhythmus- und Stilsicherheit dem Marimbaspieler Ian Rosenbaum zur Seite.
Violinistin Kristin Lee beeindruckt mit ebenso farbenreichem wie elastisch federndem Spiel bei höchster Beweglichkeit in Decideous, wo sie konturierte Unterstützung vom Komponisten auf der Stahlpfanne erhält. Das vielköpfige Ensemble von Speaking Tree entfaltet bei aller Akkuratesse und Sensibilität punktuell große Kraft und bietet so einen intensiven Abschluss.
The album’s booklet is dominated by photographer Stuart Rome’s extravagant images of old trees, which should be considered as one with the music. Andy Akiho stirs the imagination with pictorial titles such as Wooden, Deciduous, and Talking Tree.
Overall, he seems to favor a rhythmically heated, driving style of composing, perhaps because he is also a percussionist. In movements two and four of Lightneous, the music is rather quiet, and in the fourth, it’s partly flat in the quartet. But overall the music is mostly driven, restless and in motion. Akiho also uses the instruments unusually, sometimes percussively and noisily, which elicits new colors from the marimba, especially in the first movement of Lightneous. In this way, he makes reference to the title not only for the strings as wood, but also for the percussion instrument, because he uses the mallets in such a way as to create wooden-sounding tones. In the fifth movement, the strings give the impression of bumped brass chords.
In Decidous for violin and steel pan, the expected carabic flair is cut short by the fact that the intense rhythmic and driving development undermines the expected relaxedness. In the lively dialogue between violin and steel pan, which moves towards each other in the course of the piece, a story is presented, which also knows repetitive phases again and again, but which, in view of the limited possibilities of the steel drum, allows a wide panorama thanks to the varied tasks for the violin. Just as a plant sheds fruit from which something new grows, the music crystallizes new sounding life from fragments.
Speaking Tree brings yet other aspects, as a larger ensemble joins strings and winds, allowing greater volumes to almost symphonic impressions. The driven forward bouncing basic gesture is also inherent in this piece. The strings primarily carry the unfolding of the music. This also comes to the wind instruments, but also offers them far-reaching harmonic underpinnings. The percussion sets colorful accents with its interjections in many places.
Each piece on its own, especially the two one-movement works Decidious and Speaking Tree please with their multiform and lively structure. Viewed as a whole, i.e. after an hour of this music, however, the impression of a certain monotony due to the rhythmic preference imposes itself.
The performers are captivating, devoting themselves to their tasks in the works with verve and skill, creating lively and intense listening experiences. The Dover Quartet, as a welded unit, plays alongside marimba player Ian Rosenbaum on Lightneous with striking rhythm and style.
Violinist Kristin Lee impresses with playing as richly colored as it is resiliently springy with supreme agility in Decideous, where she receives contoured support from the composer on the steel pan. Speaking Tree’s multi-member ensemble, for all its accuracy and sensitivity, unleashes great power at points, providing an intense conclusion.