Im deutschen Repertoire war Jean-Efflam Bavouzet bislang vor allem mit Haydn, Beethoven und etwas Mozart vertreten. Jetzt wartet er mit einer ganzen Schumann-CD auf.
Er beginnt sein Programm mit der ‘Grande Sonate Nr. 3’, der revidierten Fassung des 1836 vollendeten ‘Concert sans orchestre’, und er hat für seine Aufnahme die nochmals revidierte Fassung von Vladimir Horowitz ausgewählt. Bavouzet spielt mit viel Elan und einer bestechenden Klarheit der Gefühle, und das alles, ohne es an Gespür für Bögen und Dynamik mangeln zu lassen.
Den ‘Faschingsschwank aus Wien’ geht Bavouzet vielleicht etwas zu kühl an, aber die kontrollierte Intensität, mit der er spielt, und die Klarheit des Diskurses haben auch etwas Gewinnendes.
Den Sprung vom Opus 26 zum Opus 111 macht Bavouzet hörbar. Hier sind wir, wie bei den ‘Gesängen der Frühe’, bei einem ganzen anderen Komponisten angelangt. Bavouzet macht die mentale Situation sehr deutlich, mit viel Leidenschaft und zum Teil heftigen Kontrasten sowie viel Ausweglosigkeit.
Und so ist dies denn kein wirklich deutscher Schumann, aber ein spannender!
Bavouzet might not belong to the classical Schumann performers and with the clarity of his playing his first Schumann CD has almost a slight French touch. Most rewarding is the opposition of characters he is presenting, the fresh and dynamic character of the early Schumann and the torn one from the last years.