Felix Mendelssohn Bartholdy: Streichersinfonien Nr. 7, Nr. 9 & Nr. 12; Streicherakademie Bozen, Frieder Bernius; 1 CD Hänssler Classic HC 17052; Aufnahme 07/2006, Veröffentlichung 06/2018 (76'02) – Rezension von Remy Franck

Die Streicherakademie Bozen (Accademia d’archi di Bolzano) wurde 1987 gegründet und setzt sich vorwiegend aus Südtiroler Musikern zusammen. Meist musiziert die Streicherakademie ohne Dirigent. Da einige Musiker auch Mitglieder der ‘Klassischen Philharmonie Stuttgart’ sind, hat sich eine engere Zusammenarbeit mit dem Dirigenten Frieder Bernius entwickelt. Davon zeugt auch diese CD, deren Musik schon 2006 aufgenommen wurde.

Von Felix Mendelssohn-Bartholdys insgesamt zwölf Streichersinfonien dirigiert Bernius zunächst die schwermütige d-Moll Sinfonie, woran sich der erste Satz der Neunten mit seiner Grave-Einleitung gut anschließt. Aber auch sonst gibt es in dieser wie auch in der 12. Sinfonie viel Musik, die eher nachdenklich stimmt oder sogar schmerzlich wird. Frieder Bernius und seine exzellenten Musiker unterstreichen das sehr gestisch bedeutungsvoll, als wollten sie die Botschaft dieser gerne als ‘unbeschwert und schwungvoll’ abgetanen Sinfonien aufwerten.

Gewiss, es gibt auch drei schnellere Sätze, die aber bei Bernius – im Gegensatz zu anderen Dirigenten nicht fetzig klingen, aber, wie gesagt, es überwiegt hier das Tiefsinnige, das die CD denn auch sehr charakteristisch werden lässt.

While Mendelssohn’s String Symphonies are often called light and elegant, Frieder Bernius and Accademia d’archi di Bolzano show in the Nos 7, 9 and 12, how profound the music of these symphonies can be. The performances are warmly atmospheric and meaningful.

 

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