Der italienische Pianist Rinaldo Zhok (geboren 1980 in Trieste) spielt äußerst markant, und seine CD mit Verdi-Paraphrasen von Franz Liszt hat eine Grandeur, wie man sie in diesen Werken nicht oft hört. Ich fühlte mich auf Anhieb an Lazar Berman erinnert…und sah, dass ich nicht falsch lag, als ich etwas später Zhoks Biographie las: er hat mit Lazar Berman genau so studiert wie mit Dmitri Bashkirov. Dieser Unterricht hat Spuren hinterlassen.
Die feierliche Strenge des ‘Coro di festa e Marcia funebre’ aus ‘Don Carlo’ ist genau so frappierend wie die überaus transparente Auslotung der Melodienstränge in der ‘Rigoletto’-Paraphrase. Im weiteren Verlauf der CD überrascht uns Zhok mit bedeutungsvollen Kontrasten zwischen rhythmischer Strenge, kraftvollen Bassnoten und schönster Kantabilität (etwa im Miserere aus ‘Il Trovatore’ oder in der ‘Aida’-Paraphrase. Generell aber werde ich wohl vor allem das kraftvolle Bassfundament im Spiel von Rinaldo Zhok in Erinnerung behalten, das seinen Interpretationen eine direkt skulpturale Kraft gibt.
In his recording with the complete Liszt paraphrases and transcriptions of Verdi, Rinaldo Zhok’s playing is extremely dynamic, it has a powerful bass foundation und gets its expression and extraordinary rhetorical grandeur from sharp contrasts and a phenomenally striking clarity and agility.