Diese Aufnahme präsentiert Liszts Originalkompositionen für Gesang und Orchester sowie Bearbeitungen eigener Lieder und solcher von Franz Schubert. Haselböck stützt sich auf die kritische Edition der Liszt Akademie, was zu Erstaufnahmen der Orchesterfassungen von Der Doppelgänger, Die Vätergruft, Weimars Toten, Le Juif errant und Der Titan führte.
Die CD beginnt vielversprechend mit dem Lied Die Lorelei, das Haselböck mit leichtem Klang charmant gestaltet, während die Mezzosopranistin Stephanie Houtzeel es mit gut geführter, nuancenreicher Stimme sehr einfühlsam gestaltet.
Und dann kommt Hampson mit Die drei Zigeuner und sündigt – wie später in allen anderen Liedern – mit breit ausgewalzten Vokalen. A, O und E werden ganz schlimm verfärbt und lassen seinen zudem auch noch manchmal mit störendem Vibrato belasteten Gesang sehr unangenehm und schrecklich pathetisch werden.
Wie gut diese Orchesterlieder klingen können, wie man sie mit Engagement, ohne Pathos, und mit echten Gefühlsverströmungen singen kann, zeigt die Sopranistin Sunhae Im in Die junge Nonne, Gretchen am Spinnrade und im Lied der Mignon, alle drei nach Schubert, dessen Charakter hier noch gewahrt bleibt, während Hampson im Erlkönig und im Doppelgänger Schubert in einen unförmigen Brei stürzt, der das Ohr schmerzt.
Leider kann ich dem Gesang von Tomasz Konieczny auch nicht viel abgewinnen. Er hat zwar eine deutlich schlankere Stimme als Hampson, aber der Gesang ist unausgeglichen, klingt oft forciert und nicht geschmeidig genug. Dem Sänger muss man zugute schreiben, dass das bombastische Lied, mit dem er das Programm beschließt, Der Titan, nicht gerade zu Liszts Geniestreichen gehört.
Und so enthält diese editorisch interessante Produktion leider zu viele Enttäuschungen, um empfehlenswert zu werden.
The CD begins promisingly with the song Die Lorelei, which Haselböck shapes charmingly with a light sound, while mezzo-soprano Stephanie Houtzeel makes it very sensitive with a well-managed, nuanced voice.
And then Hampson comes in with Die drei Zigeuner and sins – as he does later in all the other songs – with broadly rolled-out vowels. A, O and E are discolored quite badly and make his singing, which is also sometimes burdened with disturbing vibrato, very unpleasant and terribly pathetic.
How well these orchestral songs can sound, how they can be sung with commitment, without pathos, and with genuine sentiments, is shown by the soprano Sunhae Im in Die junge Nonne, Gretchen am Spinnrade and in the Lied der Mignon, all three after Schubert, whose character is still preserved here, while Hampson in the Erlkönig and in the Doppelgänger plunges Schubert into a shapeless mush that hurts the ear.
Unfortunately, I can’t like Tomasz Konieczny’s singing either. He does have a much leaner voice than Hampson, but the singing is unbalanced, often sounding forced and not smooth enough. To the singer’s credit, the bombastic song with which he closes the program, Der Titan, is not exactly one of Liszt’s strokes of genius.
And so this editorially interesting production unfortunately contains too many disappointments to become recommendable.