Max Reger: Klaviertrio op. 102 + Suite, op. 79d für Violine und Klavier + Zwei Stücke op. 79e für Cello und Klavier; Artium Trio (Francisco Lima Santos, Violine, Pedro Gomes Silva, Cello, Joao Barata, Klavier); 1 CD Brilliant Classics 95727; Aufnahme 09/2018, Veröffentlichung D 09/04/24, US/UK/F 23/04/2021 (51'43) – Rezension von Remy Franck
Der amerikanische Publizist Harold C. Schonberg hat Max Reger auf die Liste der zehn unbeliebtesten Komponisten gesetzt. Lange Zeit erschien der Name ‘Reger’ eher in Kreuzworträtseln als auf Platteneinspielungen.
Dass sich das junge portugiesische Artium Trio nun an diesem für seine Zeit rückwärtsgewandten deutschen Brocken misst, ist ganz klar ein Wagnis, denn Regers Musik zu spielen ist ein riskantes Unterfangen.
So manche Reger-CD, die uns vorgelegt wurde, war so langweilig und schwülstig, wie Reger nicht klingen darf. In einem solchen Fall regt sich da gar nichts mehr! Die Portugiesen aber gehen unbefangen an Regers Musik heran und bringen den manchmal schwerfälligen Text zum Schweben und zum Klingen Sie vermeiden zwar die typische Schwermut und Schwerblütigkeit nicht, aber sie spielen die Musik kontrastreich, und spüren den Stimmungen gefühlvoll und inspiriert nach. Mit Engagement und Können schaffen sie es, alle Stücke interessant wirken zu lassen. Dies gilt in besonderem Maße für das schöne, sehr elegische frühe Largo des Trios, das Wiegenlied für Geige und Klavier und die Cello-Romanze, die mit starker innerer Emotion gespielt werden.
The American publicist Harold C. Schonberg has put Max Reger on the list of the ten most unpopular composers. For a long time the name ‘Reger’ appeared more in crossword puzzles than on recordings.
That the young Portuguese Artium Trio now measures itself against this backward-looking German is clearly a gamble, for playing Reger’s music is a risky undertaking.
Many a Reger CD that we heard, has been as boring and turgid as Reger should not sound. In such a case, nothing stirs at all! The Portuguese, however, approach Reger’s music in an unbiased way and make the sometimes ponderous music elegant and sonorous. They do not avoid the typical melancholy, but they play the music rich in contrasts and trace the moods with feeling and inspiration. With commitment and skill, they manage to make all the pieces interesting. This is especially true of the trio’s beautiful, very elegiac early Largo, the Lullaby for violin and piano, and the Cello Romance, which are played with strong inner emotion.