Musikalität und Virtuosität, beides zeigt der britische Pianist James Brawn auf dieser CD, die durch einen sehr präsenten, vollen Klavierklang pianistisch ungemein beeindruckend wird. Nach dem in edlem Marmor skulptierten Busoni-Arragement der Bach-Chaconne zeigt der Pianist Persönlichkeit in einer sehr detailreichen Wiedergabe des 1. Mephistowalzers sowie in einer liebevoll nuancierten Interpretation der ‘Consolation Nr. 3’.
Mussorgskys ‘Bilder einer Ausstellung’ hat man gewiss brillanter und mitreißend virtuoser gehört, aber es ist gerade das nuancierte, sehr differenzierende und dabei immer fantasievolle Spiel von James Brawn, das seine Interpretation so apart macht. Und gewiss trifft er damit die allgemeine Stimmung, in welcher der über den Tod seines Freundes Viktor Hartmann sehr betrübte Mussorgsky beim Komponieren war.
Die Stücke von Rachmaninov und Bach beenden das Recital sehr reflektiv. Der in England geborene, aber in New Zealand und Australien aufgewachsene und heute in Großbritannien lebende James Brawn ist definitiv ein Pianist mit viel Persönlichkeit und daher auch interessant.
Though the program of this CD would allow pure virtuosity, British pianist James Brawn is far from going solely in that direction. His nuanced playing and his deep insight give us the possibility to rediscover Mussorgsky’s Pictures at an Exhibition in a very detailed and atmospheric performance which certainly respects the mood in which Mussorgsky was, when he compassionately composed the music for Hartmann’s paintings.