1802 war für Beethoven ein Krisenjahr. Zunehmende Probleme mit dem Gehör und soziale Probleme prägten seinen Aufenthalt in Heiligenstadt im Sommer und Herbst 1802. Dort verfasst er das Heiligenstädter Testament, in dem er seine Probleme darlegte, und er komponierte Werke, die kontrastreicher nicht sein könnten und vom kreativen und existenziellen Kampf zeugen, der er damals durchlebte.
Das zeigt Jonas Vitaud in einer guten Auswahl von Werken, die diese unterschiedlichen Stimmungen beinhalten. Er spielt zum Auftakt die Eroica-Variationen, die auftrumpfend vital und quasi kampfeslustig beginnen und enden, aber auch viel Melancholie und viele Fragen beinhalten.
Die Sieben Bagatellen op. 33 scheinen danach regelrecht rückwärtsgewandt. In der Sturm-Sonate geht es Vitaud nicht so sehr um ein explosives Drama, sondern um ein tiefgründig angelegtes Seelendrama, mit viel Verhaltenheit, Grübeln, Fragen und Stocken, um die tiefe Verzweiflung deutlich werden zu lassen. Im letzten Satz erreicht Vitaud dann Schmerzgrenzen, wie man sie sonst nur bei Schubert erlebt.
Die Musik scheint sich im Kreise zu drehen, taumelnd, wie trunken, ziellos. Unproblematischer sind da schon die Variationen op. 34, die das Programm auf einer versöhnlichen Note beenden.
1802 was a year of crisis for Beethoven. Increasing problems with his hearing and social difficulties marked his stay in Heiligenstadt in the summer and fall of 1802. There he wrote the Heiligenstädter Testament, in which he outlined his problems, and he composed works that could not be more contrasting and bear witness to the creative and existential struggle he was going through at the time.
Jonas Vitaud shows this in a good selection of compositions that include these different moods. He opens by playing the Eroica Variations, which begin and end in upbeat vitality and quasi-combative, but also contain much melancholy and many questions.
After that the Seven Bagatelles, Op. 33, seem downright backward looking. In the Tempest Sonata, Vitaud is not so much interested in explosive music but pays more attention to the psychological side of the composition, with much demeanor, brooding, questioning, and faltering to let the deep despair become audible. In the last movement, Vitaud reaches the degree of pain that one usually only experiences with Schubert. The music seems to spin in circles, staggering, as if drunk, aimless. The Variations op. 34, which are less problematic and end the program on a conciliatory note.