Beethovens Zeitgenosse Anton Eberl, 1765 in Wien geboren, 1807 dort gestorben, lebte zwar am Hof von Sankt-Petersburg, als Mozart in Wien wirkte, aber nichtsdestotrotz ist seine Musik Mozart noch näher als jener von Beethoven, dessen Konkurrent Eberl am Klavier war. Einige Werke Eberls wurden sogar von Betrügern als Mozart-Kompositionen veröffentlicht.
Mit zwei sehr guten Solisten am Fortepiano, dem Italiener Paolo Giacometti und der Japanerin Riko Fukuda, und der von Michael Alexander Willens inspiriert geleiteten Kölner Akademie hat diese Produktion gute Interpreten, die Eberls Doppelkonzert mit viel Gestaltungsphantasie aufführen, aber gleichzeitig darauf achten, dass keine billige Effekthascherei betrieben wird. Eine kritische Anmerkung kann ich mir nicht ersparen: die Klaviere hätten etwas prägnanter im Orchesterklang werden können.
Und auf die Gefahr hin, dass das etliche Leute nicht verstehen: Ich würde dieses Konzert gerne mal mit größerem Orchester und modernen Flügeln hören.
In den flüssigen, aber nie bloß routiniert wirkenden Interpretationen der beiden vierhändigen Sonaten op. 7 spürt man bei Giacometti und Fukuda förmlich ihre Freude an dieser Musik, für die sie sich hundertprozentig investieren.
Committed and vivid performances of Anton Eberl’s Concerto op. 45 and the two Duo Sonatas. The approach is plain and colourful rather than particularly characterized.