Ludwig van Beethoven: Violinkonzert op. 61; Johann Sebastian Bach: Adagio aus der Sonate für Violine solo BWV 1001; Daniel Lozakovich, Violine, Münchner Philharmoniker, Valery Gergiev; 1 CD Deutsche Grammophon 4838946; Liveaufnahme 12/2019, Veröffentlichung 25/09/2020 (48') - Rezension von Remy Franck
Für seine zweite CD hat sich der zum Zeitpunkt der Aufnahme achtzehnjährige Schwede Daniel Lozakovic für eine Liveaufnahme von Beethovens Violinkonzert mit den Münchner Philharmonikern unter Valery Gergiev hergegeben. Doch der Junge hätte einen anderen Dirigenten gebraucht, jemanden, der ihn inspiriert und nicht verängstigt hätte.
In einem technisch zweifellos gut gespielten, manchmal mit zu viel Vibrato angereicherten Konzert passiert nicht viel, was über eine klassische, kultivierte Darbietung hinausgehen würde. Im zweiten Satz bringt der Solist zwar etwas Seele und Poesie ins Spiel, aber die verpuffen in einem langweiligen orchestralen Umfeld. Gergiev, wie auf dem Bild zu sehen, dirigiert wieder mit dem Zahnstocher und daher entsprechend minimalistisch. Kurz: diese brave, aber lustlose und zugleich auch etwas verstaubt und ‘alt’ wirkende Interpretation kann man auf der Werteskala des Katalogs unterhalb der Mitte einordnen. Die schön gespielte und innig gespielte Bach-Zugabe bringt keinen Mehrwert.
For his second CD, the at the time of the recording 18 year-old Daniel Lozakovic plays Beethoven’s violin concerto with the Munich Philharmonic under Valery Gergiev, live in Munich.
But the boy would have needed a different conductor, someone who would have inspired him and not frightened him.
In a concerto that is undoubtedly technically well played, sometimes with too much vibrato, not much happens that would go beyond a classical, cultivated performance. In the second movement the soloist does provide a little soul and poetry, but these fizzle out in a boring orchestral setting. Gergiev, as seen in the picture, conducts again with a toothpick, so in the minimalistic way. Business as usual. In short: this listless and at the same time somewhat dusty and ‘old’ sounding interpretation can be placed in the lower half of the catalogue’s scale of values. The beautifully and intimately played Bach encore does not bring any added value.