Die Akademie für Alte Musik setzt unter Leitung ihres Konzertmeisters Bernhard Forck Aufzeichnung der Symphonien von Ludwig van Beethoven mit Werken aus der Zeit aus dem Schlosstheater Schwetzingen fort. Die beiden Konzerte dieser Veröffentlichung bieten von Beethoven die fünfte und die sechste Symphonie. Dazu hat die Akademie von Luigi Boccherini die Lodoiska-Ouvertüre sowie Symphonien von Ignaz Holzbauer, Justin Heinrich Knecht und Etienne-Nicolas Méhul gesetzt.
Wiederum widmen sie sich der Musik im Stehen und intensiver Zuwendung und flotten Tempi. Während Boccherini mit der freien dramatischen Form auch der Lodoiska-Ouvertüre Beethoven anregte, hatten Beethoven und Méhul diverse Kontakte. Auf Méhul gehen einige Neuerungen der Orchestrierung zurück. Er gilt als Pionier der Verwendung von Leitmotiven. In Fidelio lässt Beethoven hörbare Einflüsse zu dem älteren Kollegen einfließen.
Solche Kontakte gab es zu Holzbauer und Knecht nicht. Allerdings zeigt die Symphonie von Knecht mit den in der Partitur beschriebenen Wetterphänomenen vom Sonnenschein über ein Gewitter bis zur Rückkehr der entspannten Lage geradezu verblüffende Ähnlichkeit mit Beethovens Pastorale.
Das historisch informierte Spiel der Akademie ist nicht erst seit diesen Aufnahmen dafür bekannt, quicklebendige und ausgereifte Interpretationen zu garantieren. Bisher sind sie vor allem für ihr Agieren im barocken und klassischen Umfeld bekannt. Mit diesen Aufnahmen erweitern sie also ihren Gesichtskreis. Und man darf sagen, dass sie auch hier reüssieren und auch diese Musik gewandt darzustellen wissen. Wie immer bei historischer Spielart führen die kleine Streicherbesetzung und die im Klang vor allem bei den Bläsern vom heutigen Hörbild abweichenden akustischen Relationen, die ihren Reiz auch hier nicht verfehlen. Gerade auch in den anderen Werken haben die Bläser einige ungewohnte und sicherlich auch reizvolle Aufgaben zu lösen, was sie mit Bravour tun. Es sei auch noch erwähnt, dass Bernhard Forck diese Konzerte vom Konzertmeisterplatz aus organisiert. Wird das einerseits wegen der kleineren Besetzung auch erleichtert, so wird doch allgemein gerade auch bei den Sinfonien von Beethoven wegen ihrer Anforderungen üblicherweise als notwendig angesehen. Dass es auch ohne geht und das Zusammenspiel im Orchester makellos ist, ist hoch anzurechnen.
The Akademie für Alte Musik, under the direction of its concertmaster Bernhard Forck, continues recording Ludwig van Beethoven’s symphonies together with period works from the Schwetzingen Palace Theater. The two concerts in this release feature Beethoven’s Fifth and Sixth Symphonies. To these the Academy has added Luigi Boccherini’s Lodoiska Overture and symphonies by Ignaz Holzbauer, Justin Heinrich Knecht and Etienne-Nicolas Méhul.
Again the orchestra plays while standing and with intense attention and brisk tempi. While Boccherini inspired Beethoven with the free dramatic form also of the Lodoiska Overture, Beethoven and Méhul had various contacts. Some innovations in orchestration can be traced back to Méhul. He is considered a pioneer in the use of leitmotifs. In Fidelio, Beethoven lets audible influences flow to the older colleague.
Such contacts did not exist with Holzbauer and Knecht. However, Knecht’s symphony, with the weather phenomena described in the score, from sunshine to a thunderstorm to the return of the relaxed situation, bears an almost striking resemblance to Beethoven’s Pastoral Symphony.
The Academy’s historically informed playing has been known since long for providing lively and mature interpretations. Until now, they have been known primarily for their performance in Baroque and Classical settings. So with these recordings they are expanding their repertoire. And one may say that they succeed here as well and know how to perform this music skillfully. As always with historical playing, the small string instrumentation and the acoustic relations that deviate in sound, especially in the wind instruments, from today’s aural image, do not fail to have their charm here either. Especially in the other works, the wind players have to solve some unusual and certainly delightful tasks, which they do with bravura. It should also be mentioned that Bernhard Forck organizes these concerts from the concertmaster’s place. On the one hand, this is made easier because of the smaller instrumentation, but on the other hand, it is generally considered necessary, especially with Beethoven’s symphonies, because of their demands. The fact that it can be done without and that the interplay in the orchestra is flawless is to be highly credited.