Ludwig van Beethoven: Adagio ma non troppo WoO 43b für Mandoline & Klavier + Sonaten für Mandoline & Klavier c-moll WoO 43a & C-Dur WoO 44a + Andante con Variazioni WoO 44b für Mandoline & Klavier; Beethoven / Sitt: Allegretto aus Symphonie Nr. 7 für Mandoline, Klavier, Kontrabass; Hummel: Sonate op. 37a für Mandoline & Klavier; Apparailly: Lettre à l'immortelle bien-aimée; Kreisler: Rondino über ein Thema für Mandoline & Klavier; Murphy: A Fifth of Beethoven; Julien Martineau, Mandoline, Vanessa Benelli Mosell, Klavier, Yann Dubost, Kontrabass, José Fillatreau, Schlagzeug; 1 CD Naïve V 7083; Aufnahme 09/2019, Veröffentlichung 14/02/2020 (F, GB), 21/02/2020 (D) - (58’20) - Rezension von Alain Steffen
Das Beethovenjahr scheint doch noch so manch Interessantes bereitzuhalten. Nach der sensationellen Aufnahme des Violinkonzertes durch Lena Neudauer und Marcus Bosch folgt nun eine weitere hochinteressante Einspielung, diesmal allerdings für Mandoline und Klavier. In der Tat war die Mandoline zur Zeit des jungen Beethovens sehr in Mode, doch der Komponist widmete sich diesem Instrument nicht aus wirklicher Leidenschaft, sondern eher, weil er anscheinend ein Auge auf eine adlige Dame geworfen hatte, die dieses Instrument spielte. Herausgekommen sind einige charmante Stücke, die zwar nicht den großen Beethoven zeigen, aber trotzdem interessant zu hören sind.
Julien Martineau, Mandoline, und Vanessa Benelli Mosell, Klavier, interpretieren die fünf Stücke mit Hingabe und nehmen sie in ihren Interpretationen nicht auf die leichte Schulter. Martineau erweist sich als ein wahrer Poet auf dem Instrument, während die Pianistin versucht, den typischen Beethoven in dem Klavierspiel zu suchen.
Herauskam damit eine sehr dynamische, dialogfreudige und vielschichtige Aufnahme der Beethoven-Werke, die hier noch von der Grande Sonate von Johann Nepomuk Hummel, Lettre à l’immortelle bien-aimée von Corentin Apparailly (*1995), Rondino von Fritz Kreisler und dem poppigen A Fifth of Beethoven (für Mandoline, Klavier, Kontrabass und Schlagzeug) von Walter Murphy (*1952) ergänzt werden und ein wirkliches Hörvergnügen bieten.
This is a highly interesting Beethoven recording with his works for mandolin and piano. The mandolin was very fashionable when Beethoven was young, but the composer did not devote himself to this instrument out of real passion, but rather because he apparently had an eye for a noble lady who played this instrument. The result are some charming pieces that do not show the great Beethoven, but are nevertheless interesting to listen to.
Julien Martineau, mandolin, and Vanessa Benelli Mosell, piano, perform the five pieces with commitment. Martineau proves a true poet on the instrument, while the pianist tries to find the typical Beethoven in her piano playing.
The result is a very dynamic, joyful and multi-faceted recording of Beethoven’s works, to which the performers have added the Grande Sonata by Johann Nepomuk Hummel, Lettre à l’immortelle bien-aimée by Corentin Apparailly (*1995), Rondino by Fritz Kreisler and the pop A Fifth of Beethoven (for mandolin, piano, double bass and percussion) by Walter Murphy (*1952), thus offering a real listening pleasure.