Sowohl bei den fünf originalen Cellosonaten als auch bei der Hornsonate, die hier in der wohl von Beethoven selbst autorisierten Fassung für das tiefe Streichinstrument ebenfalls vorliegt, betätigt sich der Komponist als Begründer eines neuen, zumindest zeitgemäßen Genre, wenn es auch vor allem barocke Vorgänger gab. Alle fünf originalen und die angepasste Sonate schuf Beethoven jeweils für einen bestimmten Solisten, der ihn mit seinen Fähigkeiten angeregt hatte. Obwohl die Werke gleichberechtigte Partner vorsehen, ist die Stimme des Klaviers so anspruchsvoll, dass das in der ursprünglichen Bezeichnung, nämlich Sonaten für Piano und Violoncello, Ausdruck findet.
Das Duo Elschenbroich und Grynyuk arbeitet verlässlich seit einiger Zeit zusammen, so dass sie ihre feinfühlige Musikpartnerschaft auch hier voll auskosten können. Der für den Reichtum im Ausdruck und Gefühl seines Spiels bekannte Cellist Leonard Elschenbroich kann den so gesehen eher neutralen Kompositionen des aus Bonn stammenden Tonsetzers eine farbliche Komponente beimengen, mit der nicht jeder die Werke würzt. Doch natürlich stellt er sich auch dem technischen und gestalterischen Anspruch der Musik und kann beide Elemente makellos einbringen.
Pianist Alexei Grynyuk hat mit dem an technischen Finessen gespickten Klavierpart eine spannende Herausforderung gefunden, die er locker bewältigt und auch noch Akzente setzen kann. Dazu stellen sie im kammermusikalischen Zusammenspiel ihre feinfühlig sichere Gemeinsamkeit durch ein ungezwungen dichtes Miteinanderwirken vollendet vor.