Ludwig van Beethoven: Cellosonaten; Tatjana Uhde, Cello, Michael Uhde, Klavier; 2 CDs Klarthe KLA122; Aufnahmen 2015 + 2019 + 2020, Veröffentlichung 18.02.2022 (117'35) – Rezension von Uwe Krusch
Die Cellistin Tatjana Uhde und ihr Vater Michael Uhde legen ein Doppelalbum mit den fünf Sonaten für Klavier und Cello vor. Die drei Variationszyklen für die gleiche Besetzung sind davon nicht erfasst.
Die Mitglieder dieser Musikerfamilie in der dritten Generation machen mit ihrem Spiel auf Anhieb deutlich, dass sie keine Vergleiche mit den ganz großen Namen ihrer Instrumente scheuen müssen. Vom warmen ausgesungenen Ton bis zu straffen, mit Kraft intonierten Abschnitten beherrschen sie eine breite Palette an Mitteln der Darstellung, die sie in den fünf Sonaten, die aus zwei Jahrzehnten vom Schaffen Beethovens stammen, auch zeigen können. Gleich mit den beiden frühen Sonaten op. 5 geben sie den Maßstab vor, den sie dann auch durchhalten.
Michael Uhde bewältigt den Klavierpart, der bei Beethoven immer herausfordernd ist, mit Bravour. Technisch ausgereift und musikalisch immer sicher und die Entwicklung der Musik belebend und vorantreibend, gestaltet er den seinen Teil. Tatjana Uhde steht ihm an sicherem und eloquentem Spiel in nichts nach. Sie weiß das Cello sanft zu streicheln. Aber auch die Attacke liegt ihr, wobei sie nie vergisst, immer elegant und klangschön zu formulieren, ohne es auf die Spitze zu treiben. Zusammen formen sie diese Sonaten sozusagen aus einer Hand in einer einheitlichen Sicht.
The cellist Tatjana Uhde and her father Michael Uhde present a double album with the five sonatas for piano and cello. The three cycles of variations for the same instrumentation are not included.
The members of this third-generation musical family make it clear right away with their playing that they need not shy away from comparisons with the very big names of their instruments. From a warmly sung tone to taut sections played with power, they show a wide range of means of musical interpretation, which they are also able to show in the five sonatas, which come from two decades of Beethoven’s oeuvre. Right with the two early sonatas op. 5 they set the standard, which they then maintain.
Michael Uhde masters the always challenging piano part with bravura. Technically mature and musically always secure, invigorating and driving the development of the music, he shapes his part. Tatjana Uhde is in no way inferior to him in secure and eloquent playing. She knows how to caress the cello gently. But also the attack suits her, whereby she never forgets to always formulate elegantly and beautifully, without pushing it to extremes. Together they form these sonatas from one hand, so to speak, in a unified vision.
