Mit der Einspielung der Klavierkonzerte Nr. 2 & 5 ist die Gesamtaufnahme der Beethoven/Lachner-Fassung für Klavier und Streichquartett nun komplett. Naxos bietet damit eine überaus interessante Kammermusikbearbeitung, die erstaunlich gut funktioniert. Dabei ist es mehr als nur eine abgespeckte Fassung für kleines Ensemble. Vinzenz Lachner, der Bruder des bekannteren Ignaz Lachner, der die Mozart-Konzerte für Kammermusikensemble bearbeitet hat, gelingt es nämlich, den Geist Beethovens fast durchgehend einzufangen und somit schöne und in allen Hinsichten ausgewogene Kammermusik zu bieten.
Hanna Shybayeva spielt den Klavierpart mit Zurückhaltung und ohne solistisches Virtuosentum. Stattdessen fügt sie sich als Partnerin in das Ensemble ein. Der Anschlag ist klar, das Spiel konzentriert und dialogfreudig, die Technik gut. Das niederländische Animato Quartett, verstärkt durch Bas Vliegenthart auf dem Kontrabass, spielt auf hohem Niveau und bietet Kammermusik vom Feinsten. Doch so schön und gut das Resultat auch ist, dieser Beethoven ist mir letztlich doch etwas zu brav, und ich hätte mir gerne etwas mehr Biss, Phantasie und Drive gewünscht.
With the recording of the Piano Concertos No. 2 & 5, the complete recording of the Beethoven/Lachner version for piano and string quartet is now complete. Naxos thus offers an exceedingly interesting chamber music arrangement that works amazingly well. Yet it is more than just a stripped-down version for small ensemble. Indeed, Vinzenz Lachner, brother of the better-known Ignaz Lachner, who arranged the Mozart concertos for chamber ensemble, succeeds in capturing the spirit of Beethoven almost throughout, thus offering beautiful chamber music that is balanced in all respects.
Hanna Shybayeva plays the piano part very naturally and without soloistic virtuosity. Instead, she blends into the ensemble as a partner. The touch is clear, the playing concentrated and conversational, the technique good. The Dutch Animato Quartet, reinforced by Bas Vliegenthart on double bass, plays at a high level and offers chamber music at its best. But as beautiful and good as the result is, this Beethoven is ultimately a bit too controlled for me, and I would have liked a bit more bite, imagination and drive.