In dem 2014 eröffneten, akustisch hervorragenden und optisch großzügigen Saal des ‘Shanghai Symphony Orchestra’ beginnt heute die Endrunde der ‘Shanghai Isaac Stern International Violin Competition’. Remy Franck berichtet aus Shanghai.
Die Amerikanerin Nancy Zhou, Jahrgang 1993, Stipendiatin der Anne-Sophie Mutter Stiftung, spielt neben dem Pflichtwerk, dem Konzert ‘La joie de la souffrance’ des französisch-chinesischen Komponisten Qigang Chen, das Violinkonzert von Piotr Tchaikovsky. Die aus Shanghai stammende Chinesin Yuan Tang, zurzeit Schülerin von Pierre Amoyal am Salzburger Mozarteum, spielt neben dem Chen-Konzert auch das Violinkonzert von Antonin Dvorak.
Das auf einer alten chinesischen Volksmelodie basierende Konzert von Qigang Chen ist ein offen romantisches, zwischen sehr ruhigen und etwas dramatischeren Passagen wechselndes, immer lyrisches und wirklich schönes Werk, das durchaus Repertoire-Chancen hat.
Laut Chen ist diese Arbeit, die sowohl östliche als auch westliche Kulturen umfasst, eine Musk, die ‘Yin’ und ‘Yang’ verbindend, tief in den Sinn des Lebens eintaucht. Dies verkörpert auch das Konzept der Festivalleitung, die chinesische mit der westlichen Kultur zu liieren.
Neben dem Geldpreis in Höhe von USD 100.000, der dem Gewinner verliehen wird, bemüht sich der Wettbewerb sehr darum, Solisten zu Musikern zu machen. Während der umfassende Wettbewerbsprozess zu echten Gesamtheitstests der Künstler führt, nutzt der Stern-Wettbewerb auch die einzigartige Plattform des ‘Shanghai Symphony’, um mit dem etablierten Einfluss dieses Orchesters die Gewinner in Agenturen von Weltrang einzuführen und ihnen die Zusammenarbeit mit Top-Künstlern und Orchestern zu erleichtern.