Wolfgang A. Mozart: Violinkonzerte Nr. 3 & 5 (KV 216/219); So Jin Kim, Violine, Kurpfälzisches Kammerorchester; 1 SACD Ars Produktion 38295; Aufnahme 05/2019, Veröffentlichung 10/01/2020 (54') - Rezension von Remy Franck
Einer CD wie dieser sieht der Rezensent mit Skepsis entgegen. Kann die junge koreanische Geigerin So Jin Kim diesen Kompositionen wirklich so viel abgewinnen, dass die hundert und mehr Male aufgenommenen Konzerte eine neue Auflage verdienen? Und dann ist schon nach wenigen Takten die Antwort da: wo so beherzt musiziert wird, wo Mozarts kreative Einfälle mit so viel menschlicher Wärme und Ehrlichkeit umgesetzt werden, da stimmt die Chemie zwischen Interpretin und Komponist.
Kim spielt mit großer Sensibilität, lyrisch und letztlich doch so natürlich, dass das Ohr sich an dieser herzlichen Darbietung sehr erfreut. Ihr Spiel klingt einfach und natürlich und ist doch geprägt sowohl von spieltechnischer Raffinesse als auch von emotionaler Erfülltheit. Der Klang ist nicht leicht und nicht schwer, sondern wohl gewichtet, er leuchtet dort, wo es sein muss, hat Schatten, wo sie die Klangwirkung verlangt. Dabei unterlaufen der Geigerin keinerlei Manierismen, und sie spielt sich auch nie in den Vordergrund. Ihr Zusammenspiel mit dem ebenfalls sehr inspiriert musizierenden Orchester zeugt von gutem Einvernehmen.
While inserting this recording in my CD player, I was wondering whether the young Korean violinist So Jin Kim would be able to add something valuable to the hundred or more recordings of these Mozart works. The answer was clear after only a few bars: where music is played so courageously, where Mozart’s creative ideas are implemented with so much human warmth and honesty, the chemistry between interpreter and composer is right. Kim’s sensitive, lyrical and natural playing is a pure delight.
And if this performance sounds simple and natural, it is also characterized by both technical finesse and emotional fulfilment. The sound is not light and not heavy, but well weighted, it shines where it has to, has shadows where the sound effect demands them. The violinist does not undermine any mannerisms, and she never plays herself into the foreground. Her dialogue with the orchestra, which also plays in a very inspired manner, is evidence of good harmony.