Ein frühes Divertimento, nämlich das dritte, und zwei ausgewachsene Quartette bietet das Quartett Van Kuijk auf der aktuellen Aufnahme an. Und ihre Sicht auf diese drei Werke darf man getrost als gelungen bezeichnen. Ist ihr Schubert noch durch rasendes Herangehen in Erinnerung, so zeigen sie hier ein mit nichts zu bemängelndes proportioniertes Spiel, das den Charme der Werke ebenso erlebbar macht wie die kompositorischen Qualitäten.
Wer die Aufnahme der frühen Quartette von Mozart durch das Hagen Quartett Anfang der Neunzigerjahre des letzten Jahrhunderts kennt, der mag ein wenig die jugendliche Frische dieser Aufnahme beim Divertimento missen, aber das ist eher eine andere Sicht als ein Manko. Die beiden Quartette, die die Gruppe der sechs Haydn gewidmeten Werke eröffnen, werden mit Delikatesse und feinem, unaufgeregtem Antritt aufgegriffen und sprühen trotzdem von Freude und Leben. Hier haben die vier Musiker einen gesitteten Interpretationsstil gewählt, der trotzdem in keinem Moment langweilt.
Insbesondere das Quartett in g-Moll, wie immer die Werke in Moll bei Mozart besonders ergreifend, wird in einer die atemberaubende Komposition bezaubernd hervorholenden Weise vermittelt. Schön, weiter so.