Nach mehreren CDs bei Deutsche Grammophon und Sony nimmt das Fauré Quartett bei Berlin Classics einen neuen Start auf dem Schallplattenmarkt. Er ist fulminant, mit Bearbeitungen bekannter Werke, die weit weg führen vom Original und mit einer ganz anderen, oft gewagten Klanglichkeit faszinieren. Da ist wirklich Mehrwert entstanden!
Pianist Dirk Mommertz, die Geigerin Erika Geldsetzer, der Bratschist Sascha Frömbling und Konstantin Heidrich liefern mit zum Teil berserkerhaftem, zum Teil aber auch sensuell-zartem Spiel nichts, was man sich eigentlich erwartet hatte. So manches klingt auffallend schräg und wirklich ungewohnt. Vor Dissonanzen schreckten die Bearbeiter nämlich ebenso wenig zurück wie vor klanglicher Schärfe, stupenden Akzenten und dem ‘Hinzumalen’ in den Bildern bez. dem Präzisieren wenn nicht gar Verändern von Stimmungen. Das ist schon immer wieder mal extrem innovativ.
Wer in dieser so bekannten Musik neue Hörerfahrungen machen will, sollte sich diese Aufnahmen anhören. Da ist Staunen angesagt.