Der Belgier Robert Groslot begann zunächst als Pianist und hat sich inzwischen auf Lehre und Komposition fokussiert. Seine erweiterte tonale Musiksprache ist die Basis für Kompositionen, die aus einer melodischen oder rhythmischen Idee heraus entstehen. So liegen Entwicklungen dieser Ausgangspunkte im Interesse des Komponisten und weniger die Beachtung formaler Strukturen. Klanglich kann sein Stil als französisch inspiriert, was den Farbenreichtum und die Stimmungswelten angeht, bezeichnet werden. Widersprüche wie Chaos und Ordnung, Virtuosität und strukturelle Gestalt, kennzeichnen sein Werk ebenfalls.
Die hier vorgestellte Kammermusik setzt ihren Schwerpunkt auf Kompositionen, die die Querflöte als Zentrum haben. Groslot sieht dieses Instrument vernachlässigt und schafft ihm Werke, die die unterschiedlichsten Spieltechniken herauskitzeln. Trotzdem oder gerade deswegen ist seine Musik nicht akademisch, sondern vom Hörbaren her entwickelt.
Der in Flandern beheimatete Peter Verhoyen, der Soloflötist beim Königlichen Philharmonischen Orchester in Flandern ist, hat den Großteil der Einspielungen dieser Aufnahme zu tragen. Ihm gelingt es überzeugend, die in den Kompositionen angelegten vielfältigen Ausdruckselemente herauszuarbeiten und auch demjenigen, der der Flöte nicht speziell zugeneigt ist, die immensen Spielmöglichkeiten des Instruments schmackhaft zu machen. Begleitet wird er von Musikern aus seinem Umfeld, die insbesondere den Klangfarbenreichtum der Kompositionen schillernd herausheben.