Mit ihrer Oper ‘Ariadne auf Naxos’ haben Hugo von Hoffmanstahl und Richard Strauss ein brillantes Bühnenwerk geschaffen, in dem Komödie und Tragödie, Romanze und Drama, Oper und Commedia dell’arte, Liebe und Verlust, konkurrieren. Diese einzelnen Komponenten vermag Sebastian Weigle in seinem zielstrebig fließenden Dirigat perfekt zu verbinden, und da er seinen Strauss in- und auswendig kennt, kann er sich ganz dem Klangformen hingeben. Sein klein besetztes Orchester spielt transparent, fein nuancierend und bietet so die klanglich raffinierte Grundlage für die Stimmen, die bestens zur Geltung kommen.
Camilla Nylund singt die Primadonna mit ihrer schönen, warmen, ausgeglichenen und dennoch großen Stimme und kann so die Rolle glaubwürdig gestalten. Nicht weniger faszinierend ist Brenda Rae als Zerbinetta, die mit einem regelrechten Koloraturenfeuerwerk der Rolle ihren Stempel aufdrückt, nicht zuletzt weil man auch ohne Bild den Eindruck hat, dass sie den Buffocharakter richtig erfasst hat und ihn auch genießt.
Auch Claudia Mahnke leistet Beachtliches in der Hosenrolle des Komponisten, während Franz Grundheber als Musiklehrer ebenfalls eine gute Figur abgibt.
Mit seiner eher dunkel gefärbten Stimme singt Michael König die nicht eben einfache Tenorpartie des Bacchus routiniert und kraftvoll. Die Nebenrollen sind vortrefflich besetzt.
Alles in allem haben wir es also hier mit einer guten Produktion zu tun, die nicht nur regional auf Interesse stoßen kann. Sie ist sicher eine Bereicherung der Diskographie.
This is an overall good performance without any major deception. The mostly very good singers are well supported by the orchestra conduct with flair and feeling by Sebastian Weigle.