Bereits zwei Einspielungen der Kammermusik für Cello von Ludwig van Beethoven im Jubiläumsjahr wurden hier besprochen, so dass der Blick auf die Werke hier unterbleibt. Wie auch die beinahe nur Tage vorher veröffentlichte Version Altstaedt/Lonquich (Rezension) haben die Interpreten neben die Sonaten noch die drei Variationsfolgen nach Händel bzw. Mozart gesetzt, wobei die Anordnung auf den CDs hier alle Variationen ans Ende setzt, während die andere Aufnahme mischt. Statt dieser drei ergänzenden Werke hatten Elschenbroich und Grynyuk die noch von mit Zustimmung von Beethoven umgeschriebene Hornsonate hinzugefügt. (Rezension)
Julius Berger, ein langjährig erfahrender Cellist, und Margarita Höhenrieder am Klavier, ebenfalls arriviert, haben heutige Instrumente für ihre Sicht eingesetzt. Ihr Ansatz zeugt ebenso von technisch überzeugender Handarbeit und intensiver Beschäftigung mit der Materie. Ihr Ansatz erklingt dafür mit größerer Ausgewogenheit und Selbstverständlichkeit, die man auch als glatter bezeichnen könnte. Bei den Variationen entlocken sie den Werken dann doch auch einige lichte Klänge, die dann doch auf gewisse Unterschiede zu den Sonaten hindeuten.
Die Wahl für die eine oder die andere Interpretation sollte eher von der eigenen Vorstellung geprägt sein, wie man diese Stücke hören möchte. Eher im klassischen Modus wie bei Berger/Höhenrieder oder Elschenbroich/Grynyuk oder aufregender wie bei Altstaedt/Lonquich. Oder der Interessierte stellt seine Ohren dem Vergleich, was sicher lohnenswert ist.
This version of the chamber music for cello by Ludwig van Beethoven follows the one by Elschenbroich/Grynyuk (review) and Altstaedt/Lonquich (review).
Julius Berger, a cellist with many years of experience, and Margarita Höhenrieder at the piano, also an accomplished musician, play on modern instruments. Their approach is technically convincing and their playing is balanced and natural, it could also be described as smooth. The performances of the Variations are more varied.
The choice for one or the other interpretation should rather be determined by one’s own idea of how one wants to hear these music, rather in the classical mode as with Berger/ Höhenrieder or Elschenbroich/Grynyuk or more exciting as with Altstaedt/Lonquich. Or one listens to all of them and compares, which is certainly worthwhile.
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