Die Berliner Agentur ‘Berlin Klassik Artist Management’ hat einen Aufruf veröffentlicht, mit dem sie freiberuflichen Musikern in Zeiten der Cortona-Krise unter die Arme greifen will.
Der Aufruf liest sich wie folgt:
Die Corona-Krise hat das öffentliche und kulturelle Leben weiterhin fest in der Hand und verändert unsere Gesellschaft.
Zum Schutze aller sind Hygiene-Maßnahmen, Abstandsregeln und Einschränkungen bei Veranstaltungen, bei denen Menschen zusammenkommen, angeordnet. Konzerte klassischer Musik, ja aller Musikgenres, sind dadurch gar nicht oder nur höchst eingeschränkt möglich. Dieser Zustand wird uns voraussichtlich noch geraume Zeit begleiten.
Für den Großteil der Musiker klassischer Musik – all diejenigen, die nicht das Glück haben, über eine feste Anstellung und so über ein festes Gehalt zu verfügen – bedeutet dies eine höchst prekäre Situation: Den Wegfall der regulären Einnahmequelle durch Konzert-Buchungen auf unabsehbare Zeit hinaus.
Zwar erhält die klassische Musik erhebliche Fördermittel öffentlicher und privater Natur; diese Mittel fließen jedoch größtenteils zu den staatlichen Kulturinstitutionen und Veranstaltungen und erreichen das Gros der freiberuflichen Musiker momentan nicht. Zum Erhalt ihrer wirtschaftlichen Existenz und zur Überbrückung der Krisenzeit benötigen die freiberuflichen Musiker dringend ein tragfähiges Konzept zu ihrer Unterstützung. Einmalige staatliche Hilfszahlungen sind „ein Tropfen auf dem heißen Stein“, der die grundlegenden Probleme nicht beheben kann.
CD-Verkäufe, Spotify und Co. können zur Bekanntheit eines freiberuflichen Musikers beitragen, in finanzieller Hinsicht ist jedoch wenig zu erwarten. Haupteinnahmequelle bleiben Konzert-Veranstaltungen, mit viel Glück kommen Förderungen durch Stipendien oder private Unterstützer hinzu.
Weiter üben und weiter üben ist die Devise, und hoffen, dass es bald wieder besser wird.
Hoffen darauf, endlich wieder gemeinsam Musik zu machen, gemeinsam innere Lebendigkeit zu erfahren. Allein und ohne Publikum ist die Musik langweilig und leer.
Auf der anderen Seite stehen Sie, die Sie die klassische Musik lieben, Sie die Zuhörer, Sie das Publikum: direktes Erleben, Hören, Sehen, Interaktion. Vibrationen und Resonanz. All das fehlt. Und Sie fehlen den Musikern. Das ist schmerzlich, das ist traurig.
Gibt es keine Lösung für diese Situation, eine Lösung, die den freiberuflichen Musikern das Überleben sichert, solange diese Krise anhält – und vielleicht sogar darüber hinaus neue Perspektiven eröffnet? Nun, ja, die gibt es schon:
1.) Kleinere Konzerte – unter Beachtung von Hygiene-Vorschriften und Abstandsregeln – mit höheren Eintrittspreisen oder zusätzlicher finanzieller Förderung
2.) Private Konzerte – wiederum unter Beachtung der krisenbedingten Einschränkungen
3.) Direkte Förderung freiberuflicher Musiker, die derzeit ohne Einkommen sind
Und jetzt kommt es auf Sie als Liebhaber und Förderer klassischer Musik an. Tun Sie etwas, gestalten Sie! Das sind unsere Fragen an Sie: Können Sie sich vorstellen,
* In Konzertreihen für weniger Konzerte den gleichen Eintritt zu bezahlen?
* für ein Konzert unter Beachtung von Abstandsregeln und Hygiene-Maßnahmen höheren Eintritt zu bezahlen?
* selbst private Konzerte zu veranstalten, gegebenenfalls mit Unterstützung bei der Umsetzung der notwendigen Hygiene-Maßnahmen?
* Freiberufliche Musiker direkt zu unterstützen?
Schreiben Sie uns, wir freuen uns auf Ihr Feedback.
Georg L. Heringer, Berlin Klassik Artist Management
www.berlinklassikmanagement.com/corona
corona@berlinklassikmanagement.com