Seriji Ozawa
Photo: CAMI

Die Berliner Philharmoniker widmen ihrem langjährigen musikalischen Freund, Wegbegleiter und Ehrenmitglied Seiji Ozawa posthum eine neue umfangreiche Hardcover-Edition. die am 18. Oktober erscheint. Bisher unveröffentlichte und sorgfältig aufbereitete Rundfunkmitschnitte aus den Jahren 1979 bis 1996 dokumentieren eine besonders intensive und fruchtbare Phase der Zusammenarbeit. Die Werkauswahl der Edition zeigt dabei sowohl Ozawas stilistische Vielfalt wie auch seine persönlichen Vorlieben – deutsch-österreichische Klassik und Spätromantik, französisches Repertoire, die klassische Moderne.

In der Mitteilung heißt es: « Vor allem aber vermittelt sich in diesen Aufnahmen Ozawas Fähigkeit, mit den Philharmonikern dank seiner – wie er es selber beschrieb – aus der Atmung schöpfenden Bewegungen selbst hochkomplexe Musik transparent und facettenreich zum Klingen zu bringen. »

Auf sechs CDs sind Werke von Bartók, Beethoven, Berlioz, Bruch, Bruckner, Haydn, Hindemith, Mahler, Ravel, Strauss, Tchaikovsky  und Wagner zu hören. Darüber hinaus umfasst die Edition eine Blu-ray Disc mit Konzertvideos aus den Jahren 2009 und 2016 mit den letzten Konzerten Seiji Ozawas am Pult in der Philharmonie Berlin. Ein Bonus-Video zeigt die Ernennung Seiji Ozawas zum Ehrenmitglied der Berliner Philharmoniker.

Im ausführlichen Begleitbuch schildern unter anderem Ozawas Tochter Seira und der mit Ozawa befreundete Schriftsteller Haruki Murakami in Essays Begegnungen und Erlebnisse mit dem japanischen Dirigenten.

Es enthält zudem zahlreiche bislang unveröffentlichte Fotos, auf denen der Geiger Gustav Zimmermann, ein Orchestermitglied der Berliner Philharmoniker, die gemeinsame Zeit aus nächster Nähe festgehalten hat. Die Planung dieser Edition begann gemeinsam mit Seiji Ozawa und wurde in enger Abstimmung mit seiner Familie abgeschlossen. Sie ist ab dem 18. Oktober 2024 auf www.berlinerphilharmoniker-recordings.com  sowie im ausgewählten Fachhandel erhältlich.

Im Vorwort zu dieser Edition schreiben Eva-Maria Tomasi und Stefan Dohr, Orchestervorstände der Berliner Philharmoniker: « Zu Seiji Ozawa hatten und haben die Berliner Philharmoniker eine Beziehung wie zu wenigen anderen Dirigenten. Mit seinem musikalischen Können erwarb er sich von Beginn an den Respekt des Orchesters. Er kannte seine Partituren bis ins Detail und wusste genau, was er wollte. [ … ] Das führte nicht nur zu persönlich beglückenden Begegnungen: Es ermöglichte ein Musizieren, in dem Freiheit und Spontaneität immer Raum hatten. [ … ] Seiji Ozawa war eine für uns in jeder Hinsicht inspirierende Künstlerpersönlichkeit. Mit Freude und Dankbarkeit haben wir ihn 2016 zu unserem Ehrenmitglied ernannt. [ … ] Wir hoffen, dass sich in diesen Aufnahmen der Geist unserer Partnerschaft vermittelt: ein gemeinsames Ideal von musikalischer Hingabe und menschlichem Austausch.«

Sein Debüt bei den Berliner Philharmonikern gab Seiji Ozawa im September 1966 mit Beethovens Symphonie Nr. 1, Schumanns Klavierkonzert mit Jorge Bolet als Solist und Hindemiths Symphonie Mathis der Maler. Seitdem ist er regelmäßig ans Pult des Orchesters zurückgekehrt und hat mehr als 85 Programme dirigiert. Im April 2016 ernannte das Orchester Seiji Ozawa als Ausdruck der tiefen gemeinsamen Verbundenheit zum Ehrenmitglied der Berliner Philharmoniker.

Auf 6 CDs enthaltene Werke:
Ludwig van Beethoven: Leonoren-Ouvertüre Nr. 2 C-Dur op. 72
Max Bruch: Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 g-Moll op. 26, Pierre Amoyal, Violine
Maurice Ravel: Konzert für Klavier und Orchester G-Dur, Martha Argerich, Klavier
Béla Bartók: Konzert für Viola und Orchester, Sz 120, Wolfram Christ, Viola
Joseph Haydn: Symphonie Nr. 60 C-Dur »Il distratto«
Peter Tschaikowsky: Symphonie Nr. 1 g-Moll op. 13 »Winterträume«
Anton Bruckner: Symphonie Nr. 7 E-Dur
Gustav Mahler: Symphonie Nr. 1
Paul Hindemith: Symphonia Serena
Hector Berlioz: Symphonie fantastique op. 14
Richard Strauss: Eine Alpensinfonie op. 64
Richard Wagner: Tristan und Isolde: Vorspiel und Liebestod
Auf der Blu-ray Disc enthaltene Werke:
Ludwig van Beethoven: Egmont op. 84, Ouvertüre; Fantasie für Klavier, Chor und Orchester in c-Moll
op. 80 »Chorfantasie«, Peter Serkin, Klavier, Rundfunkchor Berlin
Felix Mendelssohn Bartholdy: Elias, Oratorium op. 70, Annette Dasch, Gal James, Sopran, Nathalie
Stutzmann, Nadine Weissmann, Alt, Paul O’Neill, Anthony Dean Griffey, Tenor, Matthias Goerne,
Bariton, Fernando Javier Radó, Bass, Rundfunkchor Berlin
Anton Bruckner: Symphonie Nr. 1 c-Moll (Linzer Fassung)
Bonus: Seiji Ozawa wird Ehrenmitglied der Berliner Philharmoniker

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