Aparté legt eine weitere Aufnahme der ersten Fassung des Fauré-Requiems vor, so wie sie der Komponist 1893 in der Madeleine in Paris dirigierte. Mit ihrem Fokus auf die tiefen Instrumente (Bratschen, Celli, Kontrabässe), Blasinstrumente und Orgel betont sie die Kontraste zwischen Orchester und Chor, zwischen dunkel und hell.
Im Gegensatz etwa zu Stephen Cleobury bleibt Mathieu Romano recht brav, was Tempi und überhaupt auch das Gestalten anbelangt. Das Werk ist (bei durchweg guten sängerischen und instrumentalen Leistungen) insgesamt eher feierlich und von gezügelter Ausdruckskraft, auch wenn man der Interpretation eine durchgehende Spannung nicht absprechen kann.
Die Aufnahme ist wenig transparent und nützt den Raum nicht in der Breite aus. Das gesamte Klanggeschehen ist mittig in die Tiefe angelegt, was keinen besonders guten Höreindruck macht.
Wenn Romano, der Gründungsdirigent von Aedes, mit seinen Sängern allein ist, kann er sich mehr auf den Chor und dessen Ausdruckskraft konzentrieren. Daher sind Poulencs ‘Figure humaine’ und die ‘Trois Chansons de Charles d’Orléans von Claude Debussy die eigentlichen Highlights dieses Produktion.