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Der chinesische Dirigent Yondani Butt (1945-2014) hat mit dieser Einspielung sehr eigenwillige Schumann-Interpretationen realisiert, die nach Einzelveröffentlichungen in 2012 nun in einem Doppelalbum erhältlich sind.
Für die vier Symphonien gilt wohl, dass Butt sie mit viel Emphase leitet. Seine Tempi sind auf der langsamen Seite, aber Tempowechsel, Stauchungen und Dehnungen sind die Regel, Rubato und Akzentuierungen werden zum Konzept. In allen langsamen Sätzen gibt es viel Wärme und Innigkeit. Aber auch wenn einzelne Ideen immer wieder das Ganze beleben, so sind andere doch eher abstrus, und generell finde ich diesen Schumann sehr betulich, um nicht zu sagen träge, allzu ‘berechnet’ und bar jeder Spontaneität.