Pierre Certon (1510-1572) folgt mit seiner Totenmesse als Hommage an seinen Vorgänger als Chorleiter der Sainte-Chapelle einer im 16. Jahrhundert weit verbreiteten Praxis. Ebenso festgeschrieben war damals die Form im Requiem, die den rituellen Ablauf der Totenfeier widerspiegelt und sich nicht einzig auf den liturgischen Aspekt beschränkt.
Beginnend mit der ‘Déploration sur la mort de Claudin de Sermisy’ endet die Komposition mit ‘In Paradisum’. Dies stellt mehr als nur eine Wegbeschreibung vom irdischen in das ewige Leben dar, es ist letztendlich ein Lobgesang auf das Leben, den wir hier in einer bewegenden, ausdrucksstarken Interpretation erleben dürfen. Die Strahlkraft dieser Darbietung liegt in der Schlichtheit – nicht zu verwechseln mit Banalität – des Gesangs, der uns in die geheimnisvollen Tiefen der Musik mitnimmt und darüber hinaus den Text in seiner spirituellen Dimension durchdringt.
Requiem – Ruhe, Frieden: Die innere Gelassenheit, die von den feinen Gesangslinien der Vox Cantoris ausgeht, leuchtet diese Partitur in ihrer ganzen Schönheit aus.
Pierre Certoris’s Requiem sounds more like a hymn to life than a dark and sad mass for the dead. ‘Vox Cantoris’ give the music a serene and beautiful character.