Der Titel der Aparté-CD leitet sich vom Lateinischen ab und bedeutet, dass eine Zauberformel aufgesagt wird. Diese können zu Beschwörungen bzw. hypnotischen Momenten führen. Der Bezug zu einigen Werken ist dann leicht geknüpft, da diese wie der Totentanz von Saint-Saëns, die Chaconne von Vitali mit unheimlich erscheinenden Harmonien solche Elemente und das Poème von Chausson musikalisch Klangfarben zeigen bzw. damit zaubern. Bruchs Kol Nidrei und Nigun von Bloch haben dagegen religiösen Charakter. Und schließlich bleiben noch die Serenade von Tchaikovsky und Yumeli’s Thema von Shigeru Umebayashi, die einfach bezaubernde Musik ohne Bezug sind.
Anmerken kann man noch, dass etliche Werke in Bearbeitungen eingespielt wurden. Der Totentanz etwa ist eine aus der Fassung für Violine und Klavier von Paul Batemans gewonnene des ursprünglich für Orchester geschriebenen Werks. Und Bruch hat sein Kol Nidrei für Cello als Soloinstrument komponiert. Die Übertragung auf eine Geigenstimme schadet in der vorgelegten Form dem Charakter des Werkes nicht. Außerdem hat der Solist das Werk neu konzipiert, indem er die betont virtuosen und romantischen Anteile ausgelassen hat, da sie auch keinen hebräischen Bezug haben und stattdessen das Gebet und drittes Mal, wie im jüdischen Ritual vorgesehen, wiederholt.
Der Franzose Virgil Boutellis-Taft liefert diese vorwiegend in ruhigem Tempo gesetzten Werke mit großem Ton und viel Ausdruck, ohne dabei abzuschweifen oder zu übertreiben. Er versteht es, seine Montagnana Geige so leuchten zu lassen, dass sie den zumeist vor allem nachdenklichen und innigen Charakter der Stücke zum Klingen bringt und damit trotz der Intensität die Intimität wahrt. Das Royal Philharmonic Orchestra und sein Dirigent Jac van Steen gehen diesen Weg gehaltvoller Gestaltung mit eigenem Anspruch mit und ergänzen so die Solostimme geschmackvoll.