Im März 2013 spielte die ‘Junge Deutsche Philharmonie’ in der Berliner Philharmonie unter der Leitung von Jonathan Nott Gustav Mahlers Symphonie Nr. 9. Der Live-Mitschnitt ist nun auf DVD erschienen. Notts ausdrucksstarke und extrem transparente Interpretation wird der komplexen Partitur vollauf gerecht. Weltschmerz und Todesahnungen werden ebenso sehr deutlich wie das Groteske und die Ironie.
Der auswendig dirigierende Nott motiviert sein junges Orchester zu Höchstleistung. Seine Hände sind quasi überall im Orchester, und seine Mimik zeigt Mahler-Gefühle zuhauf. So erzeugt er ergreifende Kontraste in einer intensiven Darstellung, die den Ausdruck jedoch nie forciert. Man hat in der Tat den Ländler derber, das Rondo grimmiger gehört. Das gewaltige Adagio weiht Nott der Schönheit, das Sterben wirkt nicht verbittert und grausam wie bei anderen Dirigenten, der Abschied wird akzeptiert, er ist friedvoll. Ein milder Tod!
Die Junge Deutsche Philharmonie stellt nicht nur ihr sehr hohes spieltechnisches Niveau unter Beweis, die jungen Musiker musizieren mit unverbrauchter Energie und erzeugen durchgehend eine enorme Spannung. In den letzten sechs Minuten des Adagios wagt der Hörer kaum zu atmen….
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