Bitte durchatmen und anschnallen! Denn den Hörer erwartet hier eine wahre Achterbahnfahrt in Sachen Beethoven. Jan Willem de Vriend hat ja schon in seinen Aufnahmen der Beethoven-Symphonien bewiesen, dass er bereit ist, Risiken einzugehen und Beethovens Musik dabei kräftig durchzumischen. Und das tut er auch bei den Klavierkonzerten; allerdings hat er hier einen Solisten als Partner, der fast noch wilder, ungestümer und risikofreudiger zur Sache geht.
Der junge Pianist Hannes Minnaar fegt wie ein Wirbelwind durch die beiden Konzerte, reißt dabei Türen auf, und stört sich nicht daran, dass die Musik durch die rasanten Tempi manchmal dabei aneckt. Diese Interpretationen sind spannend und voller Überraschungen. Als Hörer muss man allerdings bereit sein, solch einen Beethoven auf sich wirken zu lassen. Denn von Zurücklehnen ist hier keine Spur. Man wird hin und hergerissen, manchmal schmerzen die Akzente, und ächzt das Gebälk. Aber Minnaar bringt seinen Beethoven immer wieder in die Spur und schließlich schweißtropfend ans Ziel. Aufatmen. Puls runterfahren. Wow!!