Frédéric Chopin und der Spanier mit demselben Vornamen, Federico Mompou, haben zu sehr unterschiedlichen Zeiten gelebt, der erste wurde 1810 geboren, der zweite 1803. Chopin wurde nur 39 Jahre alt, Mompou 94. Und doch gibt es in ihrer Musik Gemeinsamkeiten. Die französische Pianistin Célimène Daudet stellt auf dieser CD Musik der beiden gegenüber. Bei beiden versucht sie den Begriff des Belcanto zu verdeutlichen, in Chopins Dritter Sonate vor allem im 3. Satz, dem Largo.
Célimène Daudet verfügt über eine Klaviertechnik, die gut zu diesen Stücken passt, die sie mit ruhigem Charme vorführt. Sie spielt mit einer Leichtigkeit, die nie ins Stocken gerät und ein gutes Maß an Poesie in die Musik bringt. Es gibt allerdings weitaus rhetorischere Interpretationen der 3. Sonate. Die von Daudet ist nicht wirklich spontan, und es fehlen ihr die Kontraste, die sie vielleicht bewusst reduzierte, um ihrem Motto gerecht zu werden.
Das zweite größere Werk ist Mompous Variationenzyklus über ein Thema von Chopin. Die 12 Variationen sind nicht übermäßig virtuos, sondern meistens ruhig, so dass sich die Musik dem kantablen Spiel Daudets Dirigent anbieten sollte. Und dennoch bleibt die Interpretation im Vergleich mit jener von Trifonov unheimlich blass und rhythmisch wie farblich uninspiriert.
Und so bleibt am Ende nur ein fahler Eindruck einer CD, der ich nicht viel Positives abgewinnen kann.
Frédéric Chopin and the Spaniard with the same first name, Federico Mompou, lived at very different times, the former born in 1810, and the latter in 1803. Chopin lived to be only 39 years old, Mompou 94. And yet there are similarities in their music. French pianist Célimène Daudet juxtaposes music by the two on this CD. In both she tries to clarify the concept of bel canto, in Chopin’s Third Sonata especially in the 3rd movement, the Largo.
Célimène Daudet has a piano technique well suited to these pieces, which she performs with quiet charm. She plays with an ease that never falters and brings a good measure of poetry to the music. There are, however, far more rhetorical interpretations of the 3rd Sonata. Daudet’s is not really spontaneous, and lacks the contrasts that she perhaps deliberately reduced in order to live up to her motto.
The second major work is Mompou’s cycle of variations on a theme by Chopin. The 12 variations are not overly virtuosic, but mostly quiet, so the music should lend itself to Daudet’s cantabile playing. And yet, compared to that of Trifonov, the interpretation remains eerily pallid and rhythmically as well as colorfully uninspired.
And so in the end only a pale impression of a CD remains, which I can’t gain much positive from.