Der in Graslitz, Böhmen, geborene deutsche Komponist Roland Leistner-Mayer hat inzwischen nach normalen Maßstäben das Rentenalter erreicht. Das hindert einen Künstler natürlich nicht daran, auch weiterhin zu komponieren. So ist das jüngste der hier eingespielten Streichquartette erst im letzten Jahr vollendet worden.
Dieses Werk, das Siebte, sowie das Fünfte Quartett präsentieren sich äußerlich klassisch in vier Sätzen. Das auch eingespielte sechste Werk dieser Gattung hat dagegen sieben Sätze, die sich bereits aus dem Titel ‘untapfere Bagatellen’ ableiten lassen. Außermusikalische Bezüge legt dieser Tonsetzer nur gelegentlich an seine Komposition an. Das siebte mit dem Titel ‘Ariadne Quartett’ soll die Auseinandersetzung mit dem eigenen Lebensweg andeuten, an dem man sich entlang vergewissert.
Sein Stil ist darauf gerichtet, die Musik von der erhörbaren Seite her zu gestalten. Das bedeutet, dass er sich früh eine eigene melodiebetonte Stimme erarbeitet hat, die dem Zuhörer einen einfachen Zugang ermöglicht. Avantgardistischen Experimenten hat er sich kaum angenähert.
Das Sechste Quartett meditiert über spirituelle Fragen des Seins, woher wir kommen bzw. gehen bzw. nach den Erwartungen.
Das aus Prag stammende ‘Sojka Quartett’ hat sich insbesondere dem klassischen und dem zeitgenössischen tschechischen Repertoire verschrieben. Daraus resultiert auch die enge Zusammenarbeit mit Leistner-Mayer, dessen beide bisher letzten Quartette die vier Musiker uraufgeführt haben. Sie erfüllen die Musik mit ihrem exquisiten, wohlklingenden Spiel.
Herausgekommen ist eine wohlklingende fließende Musik, die die Ohren eher umschmeichelt, als dass sie ihnen zu viel abverlangen würde.