Abgesehen vom Erfolg des Beethovenfestes, kommen aus der ehemaligen Bundeshautstadt Bonn nur noch irritierende Nachrichten. Stefan Blunier hat wegen der Sparpläne der Stadt Bonn seinen Vertrag als Generalmusikdirektor nicht verlängert. Dann zerstreiten sich Orchester und Findungskommission wegen eines Nachfolgers: Märk gegen Piollet. Schließlich bestellt man Christoph Prick als ‘Übergangslösung’. Dann bricht das stolze Projekt des Festspielhauses zusammen. Eine Blamage nach der anderen!
Jetzt sorgt sich ein Bündnis unter Führung der ‘Bürger für Beethoven’ um die Eigenständigkeit des Beethoven Orchesters. In einem « Offenen Brief » sprechen sich unter anderem die Freunde des Orchesters, das Netzwerk Ludwig van B, die Ferdinand-Ries- und Johannes-Wasmuth-Gesellschaften, die Freunde des Kunstmuseums, der Verein August Macke Haus und das Künstlerforum, der Verein Schumannhaus und der Richard-Wagner-Verband gegen die Integration des Orchesters in den Theaterbetrieb aus, die einigen Stadtverantwortlichen vorschwebe. Es bestehe die Gefahr, « dass die Dispositionsmöglichkeiten des Klangkörpers und seines GMD, gerade auch in Bezug auf die Aufgaben als musikalischer Botschafter Bonns (Tourneen, CD-Aufnahmen) stark eingeschränkt werden », heißt es weiter in dem Brief. Das Orchester als « hochkarätiges Aushängeschild der Beethovenstadt » brauche einen « Dirigenten von internationalem Ruf, der sich kaum der Federführung eines Theaterintendanten unterwerfen wird. »