Ein vor Schwierigkeiten strotzendes Programm hat sich der junge Geiger Marc Bouchkov für seine erste CD vorgenommen. Der junge Belgier spielt genauso wie wir es nach Live-Erfahrungen mit ihm beim ‘Next Generation’-Festival in Bad Ragaz erwartet hatten: unglaublich intensiv und technisch phänomenal. Seine CD kann man nur als geigerische und darstellerische Spitzenleistung bezeichnen.
Er kann den melancholischen ‘Poème’ von Ernest Chausson wunderbar gestalten. Er lässt keine klangliche Nuance aus, wobei er seinen ungeheuer sonoren und klangvoll leuchtenden Ton mit kräftigen Farben verziert. Nur solch ein Spiel kann im ‘Poème’ in der Fassung für Violine und Klavier überhaupt bestehen, weil hier die Verantwortung mehr als in der Orchesterfassung beim Geiger liegt.
Voll zur Sache geht’s in den Ysaÿe-Werken, die an Intensität kaum zu überbieten sind. Mit seiner phantastischen Bogentechnik zieht Bouchkov den Klang regelrecht aus der Geige, was zu diesem unglaublich leidenschaftlichen Sog führt, der die Musik durchzieht. Das sind grandiose, glühende Interpretationen, deren mitreißendem Impetus man sich nicht entziehen kann.
Und dann sollte auch noch der Pianist Georgy Dubko ausdrücklich für seinen Einsatz am Klavier gelobt werden.
Eine exzellente, sehr klare und präsente Tonaufnahme rundet das Pläsir ab: Chapeau und Supersonic!