Nach dem frühen Tod seiner Gattin Elisabeth schrieb Heinrich von Herzogenberg seine große ‘Kirchenkantate auf das Todtenfest’. Die Textgrundlage stellte er aus Bibelworten und Choralstrophen selbst zusammen. Das Stück dauert fast eine Dreiviertelstunde, und leider hat der Komponist für eine solche Länge nicht genug Atem. Zwischen gefälliger Musik gibt es immer wieder Leerlauf, den das ehrfurchtsvolle Interpretieren des für diese Aufnahme versammelten Ensembles nicht überspielen kann.
Das Requiem aus dem 1890 ist ebenfalls ein recht mühsames Stück und man kann Johannes Brahms verstehen, der 1891 an Clara Schumann, schrieb: « … Ja, und sonst? Durch das Requiem von Herzogenberg ist auch wohl auf Dein Gesicht keine Entzückung gekommen!? Ich weiß ihm kein Wort über das trostlose Stück zu sagen. » Später kommentierte er: « Die einzige frohe Empfindung ist, wenn man, wie ich, meint, Gott danken zu dürfen, dass er einen vor der Sünde, dem Laster oder der schlechten Angewohnheit des bloßen Notenschreibens bewahrt hat. »
Nun, an dieser Aufführung kommt auch keine Freude auf. Das hallige Klangbild und das undifferenzierte Dirigat von Matthias Beckert rufen schnell Langeweile hervor.
Not every forgotten music is up to provide a worthwhile discovery. Herzogenberg’s choir music certainly does not. Here, the clumsy works are heard in reverberant performances which did not bring any satisfaction to my ears.