Johannes Brahms Klarinettentrio op. 114, Klarinettenquintett op. 115; Florent Héau, Klarinette, Jérôme Pernoo, Cello, Jérôme Ducros, Klavier, Quatuor Voce; 1 CD Klarthe K067; Aufnahme 03/2017, 07/02/2020 (61'44) - Rezension von Remy Franck
Um 1890 hatte der erst 57-jährige Brahms beschlossen, nichts mehr zu komponieren. Doch dann inspirierte ihn der außergewöhnliche Klarinettist des Meininger Orchesters, Richard Mühlfeld, zu einigen wunderbaren Kompositionen, durchdrungen von entspannter Altersweisheit. Gerade diesen Charakter innerer Freiheit bringen Florent Héau und seine Partner in diesen Interpretationen wunderbar zum Ausdruck, indem sie ihn mit manchmal eindeutig melancholischen Klängen mischen.
Florent Héau ist ein ungemein sensibler und zartfühliger Interpret, der die schnellen Sätze beider Werke beschwingt und anmutig spielt, mit klar gesetzten dynamischen Impulsen, während er die langsamen in wunderschöne Farben kleidet.
Wichtiger noch als die Qualität des Spiels von Héau, Pernoo und Ducros sowie des Quatuor Voce ist die Kunst ihres Zusammenspielens, demnach des Aufeinanderhörens, und es geschieht tatsächlich ein Miteinander-Musizieren auf hohem Niveau.
Around 1890, Brahms, who was only 57 years old, had decided to stop composing. But then the extraordinary clarinettist of the Meininger Orchestra, Richard Mühlfeld, inspired him to write some wonderful compositions, imbued with the relaxed wisdom of old age. It is precisely this character of inner freedom that Florent Héau and his partners wonderfully express in these interpretations, mixing it with sometimes clearly melancholic sounds.
Florent Héau is an exceptionally sensitive and delicate musician. Even more important than the quality of his playing and the one of Jérôme Pernoo and Jérôme Ducros as well as of Quatuor Voce is the art of their interaction, that is, the way they listen to each other, ensuring a high level of music-making.