Naxos widmet ein ganzes Album dem brasilianischen Komponisten Edino Krieger (1928-2022) der in seinem Schaffen von seriell, über neoklassisch zu einer Synthese aus Traditionalismus und Avantgarde wechselte, wie es im Textheft heißt.
Von der kitschigen Fanfarra e Sequencias sollte sich der Hörer anfangs nicht abschrecken lassen. Bereits die weitgehend neoklassischen Variações Elementares sind schon interessanter und deutlich bessere Musik.
Canticum Naturale kann man als Tondichtung über den Amazonas bezeichnen und damit unschwer in den Regenwald eintauchen, zunächst im Dialog der Vögel, danach im sehr klangmalerischen Dialog des Wassers.
Das sehr modern klingende, wie clusterhaft konstruierte Estro Armonico führt zu den ebenfalls modernen (aber durchaus zugänglichen) sowie hoch dramatischen Tres Imagens de Nova Friburgo.
Das längste Stück, Ludus Symphonicus ist ausdrucksstark, musikalisch sehr gut und abwechslungsreich strukturiert sowie klanglich wirkungsvoll. Krieger wusste ganz bestimmt, wie ein Orchester gut klingen kann.
Die Interpretationen sind genauso gut wie die Tonaufnahme, so dass man für diese Produktion ohne Zögern eine Empfehlung aussprechen kann.
Naxos dedicates an entire album to the Brazilian composer Edino Krieger (1928-2022), whose work moved from serial to neoclassical to a synthesis of traditionalism and avant-garde, as the booklet states.
Listeners should not be put off by the kitschy Fanfarra e Sequencias. The largely neoclassical Variações Elementares is already more interesting and much better music.
Canticum Naturale can be described as a tone poem about the Amazon and is thus easy to immerse oneself in the rainforest, first in the dialog of the birds, then in the very sound-painterly dialog of the water.
The very modern-sounding, cluster-like Estro Armonico leads to the likewise modern (but quite accessible) and highly dramatic Tres Imagens de Nova Friburgo.
The longest piece, Ludus Symphonicus, is expressive, musically very well and variedly structured as well as tonally effective. Krieger certainly knew how to make an orchestra sound good.
The interpretations are just as good as the recording, so that this production can be recommended without hesitation.