Es gibt Programme, die mehr oder weniger willkürlich zusammengesetzt werden, und es gibt solche, die wirklich durchdacht sind und Sinn machen. Dazu gehört dieses Recital der in Frankreich lebenden brasilianischen Pianistin Maria Ines Guimaraes, mit Werken von zwei Komponisten des 20. Jahrhunderts, kredenzt mit einer eigenen Komposition der Pianistin. Doch nicht nur das Programm fasziniert, sondern auch die äußerst souveräne Gestaltung.
Sie zeigt nicht nur das richtige Feeling für die beiden letzten Endes doch sehr unterschiedlichen Komponisten, sondern sie hat auch die Flexibilität, um sich bei Kurtag wie auch bei Villa-Lobos auf ganz bestimmte Stimmungen einzuschwingen und die Stücke individuell zu charakterisieren. Die brillante Technik ist dabei nur der Schlüssel zu einem sehr sensibel nuancierenden und am Ende sehr eloquenten Klavierspiel.