Die Markenzeichen des amerikanischen Pianisten Andrew von Oeyen (*1979) sind die Klarheit der Texturen, ein unprätentiöser Musikfluss und Eleganz. Das Saint-Saëns-Konzert gelingt ihm entsprechend gut, während mir im Ravel G-Dur etwas Würze und Detailarbeit fehlt. Und wenn er etwas stärker herausstellen will, etwa im langsamen Satz, wirkt es recherchiert. Auch Dirigent Vuillaume bleibt mit dem Prager Orchester im Ravel-Konzert hinter dem zurück, was uns die Besten im Fach geboten haben.
Die Gershwin-Rhapsodie hingegen ist wirklich ansprechend gelungen, voller Swing und Brillanz. Die ‘Thaïs’-Medidation in eigener Transkription beschließt das Programm.
Und wenn ich am ehesten noch an Jean-Yves Thibaudet denke, um von Oeyen einzuordnen, so bleibt der Amerikaner doch eine Klasse drunter, weil er die zündende Kraft der rhetorischen Geste Thibaudets nicht erreicht. Seine neue CD ist sicher gut, aber eben nicht herausragend.
Fresh, brilliant, elegant, Andrew von Oeyen is a generally fine performer in this French-American program, but there is nothing really outstanding about it. The Ravel Concerto is a bit superficial in the sound treatment.