Nach meinem Vertrauensverlust in die Qualität des polnischen ‘Iuventus’ Orchesters gilt meine Bewunderung dem Dirigenten Lukasz Borowicz, der wohl im Schweiße seines Angesichts die Musiker vom bloßen Spielen zum Musizieren gebracht hat.
Er dirigiert gleich die Ersteinspielung der brillanten Konzertrhapsodie von Zygmunt Stojowski (1869-1946) schwungvoll und alert, mit jenem Feuer und Enthusiasmus, die diese Musik wirkungsvoll machen. Eigentlich schade, dass dieses Stück so wenig bekannt ist, denn es ist Musik von wunderbarer Kraft, die uns Jonathan Plowright und Lukasz Borowicz in großzügiger Gestik, mit noblem Klang und schillernden Farben präsentieren.
Kräftig, mit sehr viel Schwung und Flexibilität erklingt auch das Konzert von Paderewski, der nicht nur ein talentierter Pianist, sondern ebenfalls ein begabter Komponist phantasievoller und unkomplizierter Stücke war.
Lukasz Borowicz und Jonathan Plowright haben schon erfolgreich zusammen gearbeitet, um gute polnische Klavierkonzerte bekannt zu machen, und ihre Zusammenarbeit funktioniert auch diesmal tadellos.
Mit Plowright steht ein fingerfertiger Solist bereit, der Paderewskis Klavierkonzert den nötigen Schwung verleiht. Das ‘Iuventus’ Orchester musiziert ebenso elegant wie zupackend, so dass der Komposition in ungemein schillerndem Gewand zu nachhaltiger Wirkung verholfen wird.
Das benutzte Klavier hat eine Tendenz, im oberen Bereich etwas zu scheppern. Die Tonaufnahmen sind gut, dicht, aber transparent und räumlich.