Mit einer durchgehend spannungsgeladenen und in sich geschlossenen Aufführung beginnt Valery Gergiev diese Shostakovich-Trilogie. Das Mariinsky-Orchester spielt brillant und ist hundertprozentig ‘bei der Sache’. Die Aufnahme ist gestochen scharf.
Als sehr gelungen muss man auch die Interpretation der 5. Symphonie bezeichnen, mit der sich Gergiev im an packenden Einspielungen freilich bereits gut ausgestatteten Spitzenfeld platziert. Sie enthält ein hoch dramatisches Moderato, ein groteskes Allegretto, danach ein tiefschürfendes Largo. Das Allegro zündet gut und fällt dann ausgelaugt in den immer wieder irritierenden Mittelteil, ehe die grimmige Coda das Werk harsch beendet.
In der Sechsten geht es Gergiev offensichtlich weniger um politische Motive als um orchestrale Brillanz. Dabei bleibt das einleitende Largo seltsam unterbelichtet und anfangs sogar ausdrucksschwach. Der Schlussteil ist jedoch ergreifend spannungsvoll. Die zwei anderen Sätze dieser ‘Symphonie ohne Kopf’, wie sowjetische Kritiker sie bezeichneten, wirken eher verspielt und brillant als überdreht irreell. Bei allem Impetus erreicht Gergiev nicht annähernd das Groteske, Schalkhafte und hinterhältig Spöttische, das etwa Kitajenko im Presto hörbar macht. Gergiev überspielt das alles mit einer Brillanz, die sicher auch etwas für sich hat, aber wohl an der Essenz der Musik vorbeigeht.
While the symphonies No. 4 and 5 get very expressive and orchestrally superb performances under Gergiev’s committed baton (or may be, tooth stick?), the Sixth Symphony is presented in a kind of curious understatement, without any of the grotesque and furtive elements one can hear in Kitajenko’s recording. All of the three recordings convince with a great surround sound.