Der Austritt Großbritanniens aus der EU könnte für die britischen Konzertveranstalter Probleme mit sich bringen. Der Chef der ‘English National Opera’, Sir Peter Jonas, hat von einem ‘kollektiven Suizid’ seines Landes gesprochen. Der britische Dirigent und Geiger Andrew Manze sagte im NDR: « Aus der Distanz betrachtet erscheint mir das Niveau der Debatte um den ‘Brexit’ verstörend niedrig ». Manze zweifelte an, ob die Wählerschaft in der Lage sei, mit Augenmaß über ein so komplexes Thema zu urteilen. Die Diskussion sei von Demagogie statt Vernunft geprägt.
Musikkonservatorien haben darauf hingewiesen, dass die Gebühren der Studenten aus EU-Ländern gegenwärtig nur ein Drittel dessen betragen, was Studenten aus den übrigen Ländern zahlen. Im Falle eines Brexit würde das die Zahl der Studenten aus den EU-Ländern drastisch reduzieren und wahrscheinlich Massenentlassungen an den Musikschulen mit sich bringen.
Konzertveranstalter erwarten eine Erhöhung der Honorare für Künstler aus den EU-Ländern, die künftig ein Arbeitsvisum von £450 entrichten müssen. Und britische Künstler werden ähnliche Probleme für ihre Konzerte in EU-Ländern bekommen.
Und schließlich wird sich das Europäische Jugendorchester, das gerade erst vor dem Untergang gerettet wurde, seinen Sitz aus London in eine Stadt der EU verlegen müssen.