1910 komponierte der englische Komponist George Dyson (1883-1964) seine ‘Choral Symphony’ als Teil seines Doktorats. Aufgeführt wurde das Werk nie und es verschwand in einem Archiv, wo es 2014 wiedergefunden und im Anschluss daran auch von der Durham University aufgeführt wurde. Naxos bietet jetzt die erste Aufnahme an. Der in England, Italien und Deutschland ausgebildete spätere Direktor des ‘Royal College of Music’ benutzte für sein Werk den Psalm 107, ‘They that go down to the sea in ships’. Dysons Meeressymphonie ist über weite Strecken eine recht blumige Musik mit britischer Melancholie.
Zu den Höhepunkten zählen ein sehr stimmungsvolles Largo, welches David Hill stark atmosphärisch gestaltet, und das opulente, dramatische und sturmgepeitschte Finale.
Nach der 44 Minuten dauernden Symphonie folgt das gut halbstündige Werk ‘St Paul’s Voyage to Melita’ nach Kapitel 27 der Apostelgeschichte, mit der Darstellung von Pauls Reise nach Rom und seinem Schiffbruch auf der Insel Malta. Dysons musikalische Erzählung ist tonmalerisch farbig, dramatisch und sehr suggestiv. Die Interpretation durch die exzellenten britischen Kräfte lässt nichts zu wünschen übrig.
Beautifully colourful, fresh and atmospheric choral tone poems in vivid and expert performances. A significant release for people who like choral music.