Wenn das Repertoire erschöpft ist, bieten Bearbeitungen oft gute Möglichkeiten, Altbekanntes aus einem anderen Blickwinkel wieder neu kennen zu lernen. Dass es sich bei dieser Einspielung um eine Bruckner-Symphonie handelt, wird man beim ersten Hörer kaum für möglich halten. Anthony Paynes Bearbeitung der 2. Symphonie ist ein kammermusikalisches Glanzstück, was allerdings nicht nur die Vielseitigkeit Bruckners unterstreicht, sondern auch Schwächen aufzeigt. Was mit großem Orchester klappt, wirkt in kammermusikalischer Besetzung oft zerbrechlich, karg und unschlüssig. Viele Bögen brechen ein, so manche Melodie will sich nicht so richtig entwickeln. Auf der anderen Seite aber entdeckt der Hörer so manche kammermusikalische Feinheit, so manchen Kunstgriff, der ihm sonst verborgen bleibt.
Trevor Pinnock leitet das ‘Royal Academy Of Music Soloists Ensemble’ sehr umsichtig und achtet in seiner Interpretation mehr auf Feinschliff als auf Bruckners großen Atem. Alban Bergs Bearbeitung von Johann Strauss‘ Wein, Weib und Gesang schließt das Programm dieser CD dann mit einem Augenzwinkern. Eine hervorragende Klangqualität macht das Hörvergnügen komplett.
Anthony Payne’s transcription of Bruckner’s Second Symphony for chamber orchestra guarantees the listener a stunning experience. Performance and sound quality are amazing as well.