Zwei fast konträre Schwergewichte des Violinrepertoires hat Augustin Hadelich sich vorgenommen, Musik aus zwei gänzlich unterschiedlichen Welten – aus der Romantik, als der Mensch sich noch in Einklang mit der Natur wähnte, und aus dem beginnenden 20. Jahrhundert, als die Welt aus den Fugen geriet.
Was macht Augustin Hadelich? Er sucht nicht das Trennende, er betont nicht die Unterschiede, sondern unterstreicht die Gemeinsamkeiten. Denn es gibt sie, die ein Jahrhundert überbrückenden Affinitäten. Fast schon erstaunt stellen wir fest, dass Bela Bartok eigentlich ein phantastischer Lyriker war. Augustin Hadelich liefert die plausiblen Argumente vor allem im langsamen Satz des Bartok-Konzerts, dem er grundsätzlich jegliche neuzeitliche Nüchternheit entzieht. Mit langen Bogenstrichen entfacht er einen warmen, satten Klang, den er gleichermaßen im Mendelssohn-Konzert pflegt. Die schnellen Sätze in beiden Werken gestaltet Hadelich sehr filigran und spielfreudig, denn technisch stehen dem deutschen Violinisten alle Türen offen.
Augustin Hadelich’s purpose is not to show the differences between Mendelssohn and Bartok, but to underline similarities. Above all he conveys the message that Bartok was a terrific lyricist.
Eine weitere Rezension findet der Leser hier: