Man kann vom Spiel des jungen 1993 geborenen französischen Cellisten Bruno Philippe nur begeistert sein, der mit dieser CD bereits seine dritte Einspielung innerhalb kürzester Zeit vorlegt. Das Programm ist mit Prokofievs Sinfonia concertante und der Cello-Sonate, zwei Werke, die der Komponist für Mstislav Rostropovich geschrieben hat, insgesamt recht anspruchsvoll, doch Philippe kann seine Stärken ins beste Licht und vor allem in den Dienst der beiden Werke setzen. Und dazu gehören eine vollendete Technik, ein sehr schönes, klangintensives Spiel und sehr natürliche, prägnante Interpretationen. Man muss allerdings sagen, dass ihm das Konzert unter der mustergültigen Leitung von Christoph Eschenbach und dem exzellenten Spiel des hr-Sinfonieorchesters etwas besser zu liegen scheint. Philippes Spiel ist hier wesentlich freier und ungezwungener als in der Cello-Sonata, wo er für meine Begriffe etwas zu ernst und starr moduliert, wo doch gerade dieses Werk mit einem sehr romantischen Gestus komponiert wurde. Begleitet wird er von Tanguy de Williencourt, einem ebenfalls vielversprechenden Pianisten, der durch sein sehr musikantisches, technisch brillantes und vor allem im Dialog mit dem Cellisten feinfühliges Spiel auf der ganzen Linie für sich einnimmt.
Sergei Prokofiev: Sinfonia concertante op. 125 + Cello-Sonate op. 119; Bruno Philippe, Cello, Tanguy de Williencourt, Klavier, hr-Sinfonieorchester Frankfurt, Christoph Eschenbach; 1 CD Harmonia Mundi HMM902608; Aufnahmen 02/2018 & 11/2019, Veröffentlichung 10/2019 (65’55) - Rezension von Alain Steffen